Rofo 2017; 189(10): 957-966
DOI: 10.1055/s-0043-117047
Review
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Strategien in der Interventionellen Radiologie: Gründung eines Interdisziplinäres Zentrum für Gefäßanomalien – Chancen und Herausforderungen für effektives und effizientes Patientenmanagement

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Maliha Sadick
1   Interdisciplinary Center of Vascular Anomalies, Institute of Clinical Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Mannheim, Germany
,
Franz Josef Dally
1   Interdisciplinary Center of Vascular Anomalies, Institute of Clinical Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Mannheim, Germany
,
Stefan O. Schönberg
1   Interdisciplinary Center of Vascular Anomalies, Institute of Clinical Radiology and Nuclear Medicine, University Medical Center Mannheim, Germany
,
Christian Stroszczynski
2   Department of Radiology, University Hospital Regensburg, Department of Radiology, Regensburg, Germany
,
Walter A. Wohlgemuth
3   Interdisciplinary Center for Vascular Anomalies, University Hospital Halle, University Clinic and Polyclinic of Radiology, Halle (Saale), Germany
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Publikationsverlauf

06. Januar 2017

08. Juni 2017

Publikationsdatum:
23. August 2017 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Als Querschnittsfach widmet sich die Radiologie der Diagnostik und Therapie von zahlreichen Erkrankungen und nimmt Anteil an der Entwicklung multimodaler Behandlungskonzepte.

Methode Interdisziplinäre Ausrichtung sowie ein breites Spektrum an bildgestützten Diagnoseverfahren und spezielle endovaskuläre radiologische Behandlungstechniken sind wertvolle Bausteine, die die Radiologie fachlich dazu befähigen, ein Interdisziplinäres Zentrum für Gefäßanomalien zu etablieren.

Ergebnisse Die Kombination aus radiologischer Diagnostik und minimalinvasiver Therapie sind wesentliche Grundbausteine in der Behandlung dieser Patienten mit einer seltenen komplexen vaskulären Erkrankung, die alle Körperregionen betreffen kann und somit meist nicht von einer Fachdisziplin alleine behandelt werden kann. Im Folgenden werden Chancen und Herausforderungen für ein effektives und effizientes Patientenmanagement, die mit der Gründung eines Interdisziplinären Zentrums für Gefäßanomalien verknüpft sind, diskutiert.

Schlussfolgerung Radiologie als Querschnittsfach mit diagnostischen und minimalinvasiven therapeutischen Möglichkeiten bildet eine optimale Schnittstelle für die Betreuung von Patienten mit Gefäßanomalien. Die klinische Rolle des Radiologen ist hierbei von besonderer Bedeutung, wenn sie bereit ist, sich auch der klinischen Herausforderung zu stellen.

Kernaussagen

  • Angeborene Gefäßanomalien, die Gefäßmalformationen und seltene Gefäßtumore umfassen, zählen zu den schwierig zu behandelnden Gefäßerkrankungen.

  • Gemessen an der Anzahl von Patienten mit therapiewürdigen Gefäßanomalien, besteht in Deutschland gegenwärtig eine Unterversorgung spezialisierter Zentren für eine umfassende gefäßmedizinische Versorgung.

  • Die Radiologie verfügt über ein umfangreiches diagnostisches und minimalinvasives therapeutisches Spektrum für die Gründung eines Interdisziplinären Zentrums für Gefäßanomalien und eine flächendeckende Versorgung betroffener Patienten.

Zitierweise

  • Sadick M, Dally FJ, Schönberg SO et al. Strategies in Interventional Radiology: Formation of an Interdisciplinary Center of Vascular Anomalies – Chances and Challenges for Effective and Efficient Patient Management. Fortschr Röntgenstr 2017; 189: 957 – 966