Handchirurgie Scan 2017; 06(04): 246-249
DOI: 10.1055/s-0043-117081
Poster
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Poster Handchirurgie Scan 4-2017

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Publication Date:
15 January 2018 (online)

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Canalis carpi.
a Querschnitt einer rechten Hand auf Höhe der Handwurzelknochen.
Ansicht von proximal. Der Canalis carpi (Karpalkanal) bildet einen osteofibrösen Kanal, durch den neben den zehn Ansatzsehnen der Mm. flexor digitorum superficialis, flexor digitorum profundus, flexor pollicis longus und flexor carpi radialis auch der N. medianus hindurchzieht. Seine dorsale Begrenzung ist der Sulcus carpi, den die Handwurzelknochen bilden, seine palmare Begrenzung das Retinaculum mm. flexorum (im klinischen Sprachgebrauch „Lig. carpi transversum“). Die A. ulnaris und der N. ulnaris ziehen dagegen palmar vom Retinaculum durch die Guyon-Loge.
b Sehnenscheiden im Karpalkanal (Ausschnitt aus A, nach Schmidt u. Lanz).
Innerhalb des Karpalkanals verlaufen die langen Beugersehnen geschützt in den palmaren Sehnenscheiden. Hierbei liegen die Sehnen der Mm. flexores digitorum superficialis und profundus in einem eigenen ulnaren Sehnenscheidensack. Radial davon ziehen, jeweils in einer eigenen Sehnenscheide, der M. flexor pollicis longus und der M. flexor carpi radialis. Das gemeinsame Mesotendineum aller Fingerbeugersehnen ist sowohl radial als auch palmar im Canalis carpi angeheftet. Im Bereich der Wurzel des Aufhängebandes verläuft in der Regel in einem eigenen Gleitspalt der N. medianus (zum variablen Verlauf der Sehnenscheiden).
(Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 3. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2011, S. 402).
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Canalis carpi.
Einblick in den Karpalkanal einer rechten Hand.
Ansicht von palmar. Das Lig. carpi transversum ist durchscheinend dargestellt; die Guyon-Loge mit A. und N. ulnaris ist eröffnet.
Beachte den oberflächlichen Verlauf des N. medianus im Canalis carpi sowie den Abgang des motorischen R. thenaris zur Thenarmuskulatur unmittelbar distal vom Retinaculum (variable Abgänge des Thenarastes). Bei der operativen Spaltung des Lig. carpi transversum (Karpaltunnelsyndrom) muss der Handchirurg den variablen Verlauf kennen, da sonst der Thenarast versehentlich durchtrennt werden kann!
Der R. palmaris superficialis der A. radialis verläuft in diesem Fall auf dem Lig. carpi transversum, häufig zieht er jedoch auch durch die Thenarmuskulatur.
(Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 3. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2011, S. 403).