Pneumologie 2017; 71(10): 621-622
DOI: 10.1055/s-0043-117913
Pneumo-Fokus
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

ECMO-Therapie: Langzeitüberleben bei respiratorischem Versagen

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Publication Date:
10 October 2017 (online)

Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) bei respiratorischem oder kardialem Versagen (Extracorporeal Life Support; ECLS) ist dank zahlreicher technischer Verbesserungen mittlerweile in vielen Kliniken als Behandlungsverfahren etabliert. In der Datenbank der ELSO (Extracorporeal Life Support Organization) sind mehr als 73 000 Anwendungen dokumentiert.

Fazit

Die Ergebnisse zeigen, dass das Langzeitüberleben nach EMCO-Therapie bei adäquater Patientenselektion insbesondere bei respiratorischen Indikationen wie Pneumonie, Sepsis oder Infektion nach Trauma in dem beobachteten Patientenkollektiv deutlich besser ist. Gleichzeitig zeigen die Autoren aber auch, dass in den ersten 90 Tagen nach ECMO-Therapie die Mortalität deutlich erhöht ist, weshalb der Begriff „Survival to discharge“/Überleben bei Entlassung neu definiert werden sollte. Interessant in dieser Studie ist auch das für die Therapie „junge“ Patientenkollektiv, was sich im Rahmen der Indikationserweiterung im Rahmen der extrakorporalen Verfahren nicht mit den mir bekannten Daten deckt. Es ist dringend notwendig, auch das 90-Tage-Überleben, die Lebensqualität und die Überlebensdauer nach ECMO/ECLS in zentralen und nationalen Datenbanken zu evaluieren, um diese sinnvolle Therapie auch gegenüber immer kritischer werdenden Kostenträgern weiterhin rechtfertigen zu können.