Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2018; 13(04): 343-356
DOI: 10.1055/s-0043-118309
Grundlagen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unfallchirurgisch-geriatrisches Co-Management in der Alterstraumatologie

Benjamin Bücking
,
Ulrich Liener
,
Christopher Bliemel
,
Steffen Ruchholtz
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Juli 2018 (online)

Viele orthopädische und unfallchirurgische Krankheitsbilder erfordern ein interdisziplinäres, interprofessionelles Management, und besonders in der Alterstraumatologie hat das interdisziplinäre und interprofessionelle Management aufgrund der besonderen Multimorbidität/Vulnerabilität geriatrischer Patienten eine herausragende Bedeutung.

Kernaussagen
  • In der Alterstraumatologie kommt aufgrund der Multimorbidität der Patienten dem interdisziplinären und interprofessionellen Management eine besondere Bedeutung zu.

  • Im Zentrum der interdisziplinären Behandlung stehen die Unfallchirurgie-Orthopädie und die Geriatrie; aber auch andere Fachdisziplinen wie die Anästhesie und andere Berufsgruppen wie die Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie und der Sozialdienst sind elementar in die Behandlung involviert.

  • Idealerweise werden alterstraumatologische Patienten während des gesamten stationären Aufenthalts auf einer gemeinsamen Station interdisziplinär und multiprofessionell behandelt.

  • Die – frühzeitig durchgeführte – operativen Frakturstabilisierung führt bei geriatrischen Patienten in der Regel schneller zu einem höheren Funktionsniveau und einer schnelleren Schmerzfreiheit verglichen mit der konservativen Therapie.

  • Neben der Frakturversorgung müssen auch die Abklärung und ggf. Therapie der mutmaßlich bestehenden Osteoporose bedacht werden.

  • Für häufige Behandlungskonstellationen und Frakturentitäten sollten SOPs (Standard Operating Procedures) erstellt werden, da die Behandlung gemäß SOPs in der Alterstraumatologie die Behandlungssicherheit und Behandlungsqualität erhöht.

  • Durch Optimierung der Durchblutung kann bei geriatrischen Patienten mit Sprunggelenkfrakturen und pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) Wundheilungsstörungen vorgebeugt werden.