Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2018; 53(10): 654-667
DOI: 10.1055/s-0043-118963
CME-Fortbildung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neurointensivmedizin: aneurysmatische Subarachnoidalblutung – State of the Art

Neurointensive Care: Aneurysmal Subarachnoid Hemorrhage – State of the Art
Daniela Müller
,
Oliver Müller
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Publication History

Publication Date:
13 November 2018 (online)

Zusammenfassung

Die spontane, nicht traumatische Subarachnoidalblutung ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die mit vielfältigen Komplikationen und einer hohen Morbidität und Mortalität vergesellschaftet ist. In den ersten 24 Stunden hat die Ausschaltung der Blutungsursache Vorrang. Die Patienten sollen intensivmedizinisch überwacht und behandelt werden. Stringente Diagnostik und konsequente Behandlung verbessern das Outcome der Patienten nachweislich.

Abstract

The aneurysmal subarachnoid hemorrhage is a life threatening disorder associated with high morbidity and mortality. Identification and treatment of the bleeding source is mandatory within the first 24 hours to prevent rebleeding. Patients suffering from subarachnoid hemorrhage should be managed on an intensive care unit experienced in the treatment of this condition. Most frequent complications in the clinical course are hydrocephalus, requiring temporary or permanent shunting, and delayed cerebral ischemia. Consequent monitoring of the patients including transcranial doppler sonography and undelayed treatment of complications can improve the outcome of the patient substantially. Longterm neuropsychological sequelae may hamper the patient and thwart his reconstitution, thus requiring psychological intervention.

Kernaussagen
  • Die aneurysmatische Subarachnoidalblutung ist ein Notfall, der einer sofortigen Behandlung in einem neurovaskulären Zentrum bedarf.

  • Bei Verdacht auf Subarachnoidalblutung sollte als Standarddiagnostik ein natives Schädel-CT durchgeführt werden.

  • Bei einem Aneurysmanachweis als Blutungsquelle sollte eine Versorgung innerhalb der ersten 48 Stunden angestrebt werden.

  • Der beste Weg der Aneurysmaversorgung sollte interdisziplinär zwischen einem interventionell tätigen Neuroradiologen und einem Neurochirurgen für jeden Fall individuell festgelegt werden.

  • Die häufigste Komplikation der SAB ist der Hydrozephalus.

  • Innerhalb der ersten 14 Tage nach Blutung besteht die Gefahr eines verzögerten neurologischen Defizits, sodass in dieser Zeit eine engmaschige Überwachung erforderlich ist.

  • In bis zu zwei Dritteln der Fälle leiden die Patienten auch nach der Akutphase unter schweren mnestischen und kognitiven Defiziten.