Aktuelle Rheumatologie 2017; 42(05): 356-358
DOI: 10.1055/s-0043-119306
Für Sie notiert
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrollzellen im Winterschlaf: Warum Entzündung chronisch wird

Further Information

Publication History

Publication Date:
26 October 2017 (online)

Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste Autoimmunerkrankung der Gelenke. Dabei kommt es zu einer chronischen Entzündungsreaktion, wobei körpereigene Abwehrzellen das Gelenk inklusive Knorpel und Knochen angreifen. Dieser Prozess hört spontan nicht auf. Jetzt konnte ein internationales Forscherteam unter Leitung des Rheumatologen Dr. Andreas Ramming der Friedrich-Alexander Universität Erlangen- Nürnberg (FAU) einen Zelltyp des Immunsystems identifizieren, der einen Stopp der Entzündungsreaktion bei Arthritis gezielt steuert. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler der Medizinischen Klinik 3 - Rheumatologie und Immunologie des Uniklinikums Erlangen in „Nature Medicine“ veröffentlicht.

In Deutschland leiden circa 800.000 Menschen, vorwiegend Frauen, an rheumatoider Arthritis. Dabei schädigt eine anhaltende Entzündung die Gelenke und den Knochen. Patienten leiden an Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. „Besonders dramatisch für die Betroffenen ist die Tatsache, dass die Entzündungsreaktion im Gelenk ausgesprochen chronisch ist und daher meist eine lebenslange Therapie erforderlich macht“, erläutert Prof. Georg Schett, Direktor der Medizinischen Klinik 3.