Neuroradiologie Scan 2017; 07(04): 264
DOI: 10.1055/s-0043-119428
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Bei idiopathischem Stottern ist die Perfusion im Broca-Areal vermindert

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Publication Date:
24 October 2017 (online)

Das idiopathische Stottern, bei dem keine eindeutigen physischen oder psychischen Ursachen des Stotterns nachweisbar sind, weist eine Lebenszeitprävalenz von ca. 1 % auf. Betroffen sind v. a. Kinder, weniger als jeder 4. dieser Patienten stottert noch im Erwachsenenalter. Die Suche nach physiologischen Korrelaten des Stotterns hat bislang v. a. funktionelle MRT-Untersuchungen eingesetzt, die aber methodeninhärente Begrenzungen haben.

Fazit

Bei Patienten mit idiopathischem Stottern findet sich demnach eine geringere Durchblutung im primären Sprachzentrum, und zwar in Ruhe, ohne dass die Teilnehmer zum Sprechen aufgefordert wurden, so die Autoren. Die vermehrte Durchblutung im parietalen Kortex könnte demgegenüber auf den Versuch einer Kompensation in übergeordneten Zentren hinweisen. Einschränkend gilt, dass die für die Korrelationsberechnungen verwendeten ACES und OASES nur subjektive Einschätzungen des Stotterns liefern.