ZUSAMMENFASSUNG
Das Krankheitsbild des Diabetes mellitus besitzt eine immense gesundheitspolitische
und gesellschaftliche Relevanz. Im Jahr 2008 sind nach Angaben des statistischen Bundesamts
für die Versorgung von Menschen mit Diabetes direkte Kosten von insgesamt 6,34 Milliarden
Euro durch Medikamente, ambulante und stationäre Behandlung, Pflege- und Rehabilitationsleistungen
aufgelaufen. Dies entspricht einem Anteil von 2,5 % der Gesundheitsausgaben aller
Krankheiten. Lässt sich jedoch der HbA1c-Wert nachhaltig senken – beispielsweise über einen telemedizinischen Ansatz von 9,0
auf 7,0 % – ergibt sich, gemessen zwischen dem 41. und dem 95. Lebensjahr, anhand
einer Markov-Modellierung pro Person und Zyklus ein maximales mittleres Einsparpotenzial
von 579,14 Euro pro Patient. Seine maximale Ausprägung erreicht das Einsparpotenzial
jedoch bei an Diabetes erkrankten Menschen zwischen dem 41. und dem 61. Lebensjahr:
In dieser Zeitspanne lassen sich im Mittel 921,13 Euro pro Person und vorab definiertem
Zyklus einsparen, wenn es gelingt, den HbA1c-Wert dauerhaft von 8,0 auf 6,0 % zu senken. In späteren Lebensaltern gleichen sich
die Kostenverläufe zwischen niedrigen und hohen HbA1c-Werten allerdings zunehmend an. Da jedoch diverse diabetische Folgeerkrankungen sowie
relevante Kostenbestandteile aufgrund einer eingeschränkten Datenlage außerhalb der
durchgeführten Analysen verbleiben, liegen die errechneten Einsparpotenziale voraussichtlich
unterhalb der real erzielbaren.