Z Gastroenterol 2017; 55(11): 1258-1259
DOI: 10.1055/s-0043-120995
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Entwicklung der Koloskopien 2006–2016

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Publication Date:
15 November 2017 (online)

Die Koloskopie und insbesondere die Vorsorgekoloskopie ist ein Erfolgsmodell. Das zeigen auch die Zahlen, die der bng jedes Jahr auf Grundlage der Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) seit 2006 analysiert.

In 2016 wurden 1,78 Mio. Koloskopien ambulant durchgeführt und damit gut 200 000 mehr als noch von zehn Jahren. Öffentlichkeitswirksame Kampagnen und immer weiter verbesserte Techniken der Untersuchung haben offensichtlich dazu beigetragen, dass die Scheu und die Bedenken der Bevölkerung geringer geworden sind. Trotzdem dürfen wir Magen-Darm-Ärzte nicht lockerlassen, Werbung für die Vorsorgekoloskopie zu machen und Hemmungen in der Bevölkerung abzubauen.

Besonders erfreulich bei den vorliegenden Zahlen ist dabei die seit 2013 erneut wachsende Bereitschaft zur Vorsorgekoloskopie, die auch in 2016 – nach einem kleinen Einbruch in 2015 – wieder drei Prozent Zuwächse verzeichnet. In mehr als der Hälfte der Bundesländer liegt diese Tendenz sogar über dem Bundesdurchschnitt. Nur bei vier Bundesländern gehen die Koloskopien insgesamt zurück, was aber eher daran liegt, dass diese Länder durch gezielte Maßnahmen in den Vorjahren Steigerungen schon vorweggenommen haben.

Die Zahl der indikationsbezogenen Koloskopien nimmt ebenfalls zu. Diese Entwicklung ist für Insider einleuchtend. Werden bei der Vorsorgekoloskopie Darmkrebsvorstufen entdeckt, so empfehlen Leitlinien eine Kontrolle nach drei bis fünf Jahren. Bei 20 bis 30 Prozent aller Patienten, die zur Vorsorge kommen, ergibt sich daher eine Überwachungsindikation. Der Anstieg der indikationsbezogenen Koloskopien ist somit gut begründet und fällt eher zu niedrig aus.