Aktuelle Neurologie 2017; 44(10): 760
DOI: 10.1055/s-0043-122138
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neurologie compact

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Dezember 2017 (online)

Dieses Buch ist seit seinem ersten Erscheinen vor 20 Jahren einer knappen, aber keineswegs oberflächlichen Darstellung der gesamten Neurologie inzwischen schon zu einem „Klassiker“ der neurologischen Lehrbücher inklusive Übersetzungen in Fremdsprachen (2016 ins Chinesische) geworden. Neuer Mitherausgeber ist Franz Xaver Glocker, der Gründungs-Mitherausgeber Carl Hermann Lücking ist 2016 verstorben.

Das Buch ist weit überwiegend auf dem aktuellen Stand. So beinhaltet beispielsweise das Kapitel Anfallserkrankungen bei den Epilepsien sowohl die erst Mitte dieses Jahres veröffentlichte neue Klassifikation der Anfälle und Epilepsie-Syndrome als auch die neuesten Antiepileptika wie Brivaracetam oder das jetzt auch in Deutschland wieder verfügbare Perampanel.

Kleine Fehler und Ungenauigkeiten lassen sich wie in jedem Buch finden (DPH ist nicht die übliche Abkürzung für Phenytoin, Propranolol anstelle Propanolol, bei der Epilepsietherapie noch Bezugnahme auf die DGN-Leitlinien 2012, die seit Frühjahr dieses Jahres in aktualisierter Form vorliegen oder unvollständige Referenz 4845).

Bei dem – natürlich in erster Linie dem Wissenszuwachs in der Neurologie geschuldeten – stetig zunehmenden Umfang des Buches mit initial knapp 400 Druckseiten, bei jeder Neuauflage jeweils um etwa 100 Seiten vermehrten und inzwischen über 1000 Druckseiten kann man darüber streiten, ob der Untertitel „compact“ noch angebracht ist. Dafür ist der gerade noch zweistellige und gegenüber der Vorauflage unveränderte Preis angemessen.

Das Buch wird auch in dieser Neuauflage den gewohnten Zuspruch finden. Dazu tragen sicherlich auch das zusätzliche Angebot im Internet mit einem ausführlichen Bild- und Videoatlas zu zahlreichen Krankheitsbildern, Links zu nationalen und internationalen Leitlinien und Klassifikationen, zusätzlichem Tabellenmaterial sowie jetzt erstmals Befundbögen und Checklisten zum Herunterladen bei. Letztere liegen im Word-Format vor und können damit dem Standard-Layout von Kliniken und Praxen angepasst werden.

Günter Krämer, Zürich