Fortschr Neurol Psychiatr 2018; 86(04): 200
DOI: 10.1055/s-0043-123026
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anti-inflammatorische Ernährung wirkt gegen Demenz

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Publikationsdatum:
24. April 2018 (online)

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Die entzündungshemmende Wirkung der in der mediterranen oder MIND- enthaltenen Nahrungskomponenten könnte den Nutzen für das Gehirn bewirken. (© Doris Oberfrank-List / Fotolia.com)

Verschiedene Ernährungspläne, wie die Mediterrane und die MIND-Diät (eine Abwandlung der DASH-Diät gegen Bluthochdruck), wurden mit einem verringerten Demenz-Risiko in Verbindung gebracht. Die vorliegende Studie untersucht das entzündliche Potential verschiedener Ernährungsweisen und dessen Relation zu milder kognitiver Beeinträchtigung (MCI) bzw. Demenz-Risiko.

Die Autoren berechneten mit Hilfe von Fragebögen zu den Ernährungsgewohnheiten von 7085 Frauen (Alter 65–79 Jahre) den Dietary Inflammatory Index (DII), mit dem sich das Entzündungs-Potential der Ernährung individuell bestimmen lässt. Dazu wurde für alle Teilnehmerinnen der jeweilige Gehalt der Ernährung an entzündlich und antientzündlich wirkenden Nährstoffen bestimmt. Einbezogen war der Nahrungsanteil von Kohlenhydraten, Proteinen, Fett, gesättigten Fettsäuren, Eisen, Cholesterin, Alkohol, Ballaststoffen sowie von gesättigten, ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, darunter speziell die Omega-3- und -6-Fettsäuren. Die berechneten Werte wurden in vier Gruppen kategorisiert, wobei Gruppe 1 die mit dem niedrigsten DII, Gruppe 4 die mit dem höchsten Wert an entzündlich wirkenden Nahrungskomponenten ist. Die kognitive Leistungsfähigkeit aller Teilnehmerinnen wurde jährlich evaluiert, MCI bzw. ursachenunabhängig Demenz wurden zentral beurteilt. Mit Mixed-Effekt-Modellen wurde der kognitive Abbau im Verlauf der Zeit evaluiert; das Cox-Model diente zur Evaluation des MCI- oder Demenz-Risikos bei den DII-Gruppen.