Fortschr Neurol Psychiatr 2018; 86(04): 206-207
DOI: 10.1055/s-0043-123053
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Häufig neurologische Syndrome nach Zika-Virus-Infektionen

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Publikationsdatum:
24. April 2018 (online)

Der Zika-Virus-Ausbruch in Brasilien ab 2015 hat hierzulande vor allem wegen der teratogenen Schäden nach der Infektion Schwangerer Schlagzeilen gemacht. Doch auch neurologische Komplikationen bei Nicht-Schwangeren sind häufig – und oft besorgniserregend.

Schätzungen gehen davon aus, dass sich seit Beginn des Ausbruchs 500 000 bis 1,5 Millionen Menschen in Brasilien mit dem Zika-Virus infiziert haben. In dieser Zeit ist auch z. B. die Zahl der Guillain-Barré-Syndrome (GBS) sprunghaft gestiegen.

Brasilianische Neurologen haben auf der Suche nach den Zusammenhängen alle Patienten, die zwischen dem 5. Dezember 2015 und dem 10. Mai 2016 in der neurologischen Abteilung eines Uniklinikums in der Provinz Rio de Janeiro wegen eines GBS, einer transversen Myelitis oder einer Meningoenzephalitis behandelt wurden, auf eine Zika-Infektion untersucht. Dafür wurden Serum- und Liquorproben mittels PCR und IgM-ELISA ausgewertet, klinische, radiologische (MRT) und elektrophysiologische Befunde herangezogen und der Zustand der Patienten nach drei Monaten erhoben.