Pneumologie 2018; 72(03): 181-182
DOI: 10.1055/s-0043-124721
Pneumo-Fokus
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Lungenembolie: Thrombolyse bringt keine Langzeitvorteile

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Publikationsdatum:
07. März 2018 (online)

Es ist eine verbreitete Vorstellung, dass durch die medikamentöse Thrombolyse einer akuten Lungenembolie negative Langzeitfolgen, wie eine persistierende pulmonalarterielle Hypertonie bzw. Rechtsherzbelastung, reduziert werden können. Eine aktuelle prospektive randomisierte Studie zeigte jetzt aber, dass sich die Langzeitergebnisse von akuten Lungenembolien nach Thrombolyse nicht von denen mit alleiniger Antikoagulationsbehandlung unterscheiden.

Fazit

Die vorliegenden Daten stützen die aktuellen Leitlinienempfehlungen, die eine Thrombolysetherapie bei Patienten mit akuter Lungenembolie nur dann vorsehen, wenn es zu einer hämodynamischen Dekompensation kommt. Eine thrombolytische Therapie in der Akutsituation führte bei Patienten mit intermediärem bis hohem Risiko im Vergleich zur alleinigen Antikoagulation zu keiner längerfristigen Prognoseverbesserung und war auch nicht mit einer Verringerung klinischer Symptome vergesellschaftet.