Pneumologie 2023; 77(S 01): S80
DOI: 10.1055/s-0043-1761059
Abstracts

Körperliche Belastbarkeit von Patient*innen mit COVID-19 als Berufskrankheit oder anerkannter Arbeitsunfall 6 Monate nach einer Rehabilitation

Authors

  • K Müller

    1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur für Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung
  • K Zwingmann

    1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur für Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung
  • A Wastlhuber

    2   Bg Klinik Bad Reichenhall
  • F Ortwein

    2   Bg Klinik Bad Reichenhall
  • M Stegbauer

    2   Bg Klinik Bad Reichenhall
  • T Schlesinger

    1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur für Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung
 

Einleitung Studien zur Überprüfung rehabilitativer Maßnahmen für Post-COVID-Patient*innen zeigen, dass diese gut durchführbar und wirksam sind. Unklar ist, ob die Effekte langfristig aufrechterhalten werden. Die vorliegende Studie überprüft die Aufrechterhaltung der körperlichen Belastbarkeit im Anschluss einer stationären Rehabilitation von Patient*innen mit COVID-19 als Berufskrankheit (BK) oder Arbeitsunfall.

Das Projekt wird durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV e.V.) finanziert (Projekt Nr. FF-FB 326).

Methodik In der Kohortenstudie mit aktuell 3 Messzeitpunkten wurden von zunächst 60 Patient*innen (Alter: M=49,7 Jahre, ♀: n=47) mit COVID-19 als BK oder Arbeitsunfall zu Beginn (T1), zum Ende (T2) sowie 6 Monate (T3) nach Beendigung einer stationären Rehabilitation (Dauer: M=29,8 Tage) in der BG Klinik für Berufskrankheiten in Bad Reichenhall Daten erhoben. Die körperliche Belastbarkeit wurde erfasst mittels: 6-Minuten-Gehtest (6MGT), 1-Minute-Sit-To-Stand-Test (1-STST), Beinkrafttest (mittels aktivSYSTEM), Gleichtgewichtstest (GGT-Reha, Block 3). Die Längsschnittanalysen erfolgten mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test.

Ergebnisse Zu T2 zeigen sich sign. Veränderungen im Sinne einer Verbesserung hinsichtlich 6MGT (Z=-6,171, p<0,001), 1-STST (Z=-3,457, p<0,001), Beinkraft (Z=-5,121, p<0,001) und GGT (Z=-2,510, p<0,05). Zu T3 werden im Vergleich zu T1 die sign. Veränderungen für 6MGT (Z=-6,247, p<0,001), 1-STST (Z=-2,343, p<0,05) und Beinkraft (Z=-5,330, p<0,001) aufrechterhalten im Gegensatz zum GGT, dessen Werte sich dem Niveau von T1 wieder annähern (Z=-0,551, p>0,05).

Diskussion Die Ergebnisse zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit zum Rehabilitationsende sind vergleichbar mit bisherigen Erkenntnissen zur Post-COVID Rehabilitation (Bailly et al., 2022). Zusätzlich wurde die Aufrechterhaltung der körperlichen Belastbarkeit 6 Monate nach Rehabilitationsende mittels objektiver Messverfahren nachgewiesen. Lediglich für die Gleichgewichtsfähigkeit zeigt sich eine Annäherung zum Ausgangsniveau 6 Monate später. Um aus den Ergebnissen Nachsorgestrategien abzuleiten, werden zusätzliche Gruppenanalysen stratifiziert z.B. nach der Erkrankungsschwere, Anzahl der Komorbiditäten und Arbeitsfähigkeit umgesetzt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. März 2023

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