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DOI: 10.1055/s-0043-1763009
Lymphatische Interventionen bei Patienten mit refraktären, chylösen Ergüssen nach Ösophagektomie
Zielsetzung Analyse der Ergebnisse lymphatischer Interventionen zur Behandlung refraktärer, chylöser Ergüsse nach Ösophagektomie.
Material und Methoden Bei 31 Patienten (20 m; mittleres Alter 61,7 J.) mit refraktären, chylösen Ergüssen nach Ösophagektomie wurde eine Röntgenlymphangiographie mit öligem Kontrastmittel (0.25ml/kg KG) durchgeführt. Aktive Lymphleckagen bzw. Flussanomalien (z.B. Obstruktion ohne Leckage) wurden identifiziert. Bei Leckage wurde eine Embolisation mittels Coils und/oder n-Butyl-Cyanoacrylat/Lipiodol durchgeführt, bei einer Obstruktion wurde es bei der Röntgenlymphangiographie belassen. Die Therapie wurde als klinisch erfolgreich definiert, wenn die chylösen Ergüsse vollständig rückläufig waren.
Ergebnisse Die Lymphangiographie war in allen Fällen technisch erfolgreich, zeigte in 28/31 (90,3%) eine Leckage [Ductus thoracicus (TD) n=15, TD-Verzweigungen n=7, retroperitoneale Lymphbahnen n=5, alternative Lymphbahnen n=1] und in 3/31 (9,7%) eine Obstruktion ohne Leckage. Bei nachweisbarer Leckage war die durchgeführte Lymphgefäßembolisation in allen Fällen technisch erfolgreich [Coils+Flüssigembolisat: 20/28 (71,4%), Flüssigembolisat allein: 8/28 (28,6%)], die Ergüsse sistierten in allen Fällen nach der Embolisation. In Fällen mit Obstruktion hatte die Lymphangiographie allein keinen Einfluss auf die Ergussmenge, sodass insgesamt 28/31 Patienten (90,3%) klinisch erfolgreich behandelt wurden. In einem Fall wurde eine asymptomatische Migration des Embolisats nach venös beobachtet; in einem Fall kam es postinterventionell zu chylösem Aszites. Innerhalb von 24 (4-81) Monaten wurden weder erneute Ergüsse noch andere Folgeerscheinungen beobachtet.
Schlussfolgerungen Die interventionell-radiologische Lymphgefäßembolisation ist eine wirksame und sichere Behandlungsoption chylöser Ergüsse nach Ösophagektomie, die zu einem nachhaltigen Sistieren der lymphatischen Leckagen führt. Eine Obstruktion des zentralen Lymphabstroms als weiterer Grund für postoperative chylöse Ergüsse ist weitaus schwieriger zu behandeln.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. April 2023
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