Fortschr Neurol Psychiatr 2018; 86(04): 208-209
DOI: 10.1055/s-0044-100056
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Im Westen mehr MS-Patienten

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Publikationsdatum:
24. April 2018 (online)

Im Jahr 2015 wurden bundesweit über 223 000 gesetzlich krankenversicherte Patienten ambulant wegen Multipler Sklerose (MS) behandelt, 2009 waren es lediglich etwas über 172 000 Patienten. Dies entspricht einem Zuwachs von 29 % in 6 Jahren. Zu diesem Ergebnis kommen die Wissenschaftler des Versorgungsatlas in einer neu erschienenen Untersuchung, für die Abrechnungsdaten aus dem vertragsärztlichen Bereich ausgewertet wurden. Auffallend sind die unterschiedlichen regionalen Verteilungen der Erkrankungshäufigkeit und der Neuerkrankungen. Hier zeigt sich, dass die MS in Westdeutschland häufiger auftritt und jährlich mehr Menschen daran neu erkranken als in Ostdeutschland. Eine Ausnahme bildet dabei Berlin, das sich auf Westniveau befindet.

Während im Osten statistisch betrachtet lediglich 15 von 100 000 gesetzlich Versicherten jährlich neu an MS erkranken, sind es in Westdeutschland durchschnittlich 19 Patienten, somit ca. 25 % mehr. Ähnlich sehen die Behandlungszahlen aus: Im Westen wurden im Jahr 2015 rund 27 % mehr Patienten wegen MS behandelt als im Osten. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt und sollten laut dem Versorgungsatlas in weiteren Studien untersucht werden.

Nach einer Mitteilung des Versorgungsatlas