Aktuelle Urol 2018; 49(02): 118-120
DOI: 10.1055/s-0044-100158
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Urethraverletzung: endoskopisches Realignment oder Zystostomie?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2018 (online)

Harnröhrenverletzungen stellen eine gefürchtete Komplikation von Beckenfrakturen dar: bei unsachgemäßer Behandlung drohen Strikturen, Erektionsstörungen und Inkontinenz. Ob eine Urethraruptur primär mittels Zystostomie versorgt werden sollte oder ob ein frühes endoskopisches Realignment von Vorteil ist, wird kontrovers diskutiert. Wissenschaftler aus Shanghai sind dieser Frage mit Hilfe einer retrospektiven Studie nachgegangen.

Fazit

Urethrastrikturen treten nach endoskopischem Realignment seltener und später als nach Zystostomie auf und sind häufiger mittels einfacher Urethrotomie korrigierbar, so die Autoren. Bezüglich der funktionellen Langzeitergebnisse seien die beiden Verfahren gleichwertig. Die Wahl der Methode sollte sich am Schweregrad der Verletzung orientieren: stabile Patienten mit leichtem Trauma profitierten von einem endoskopischen Vorgehen, wogegen bei ausgeprägten Läsionen eine Zystostomie vorteilhaft sei.