PiD - Psychotherapie im Dialog 2018; 19(03): 13-14
DOI: 10.1055/s-0044-100456
Essentials
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Burnout 2.0

Katharina Senger
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Publication Date:
03 September 2018 (online)

Definition

Der englische Begriff „Burnout“ für „Ausgebranntsein“ wurde 1974 von Freudenberger geprägt. Er beschrieb damit einen Zustand der körperlichen und psychischen Erschöpfung, die primär durch langes, intensives und überengagiertes Arbeiten entstanden ist. Trotz zahlreicher Publikationen in den letzten Jahren zum Thema „Burnout“ existiert bislang keine einheitliche Definition. Häufige Gemeinsamkeit der Begriffsbestimmung ist:

  • Sowohl individuelle Faktoren (z. B. hoher Perfektionismus)

  • wie auch Arbeitsplatzbedingungen (z. B. geringe Wertschätzung durch Vorgesetze, hoher Leistungs- und Wettbewerbsdruck)

führen zunächst zu einer Überforderung. Dabei treten zwar vegetative Stresssymptome wie Schlafstörungen oder Angespanntheit häufig auf, sind jedoch zeitlich begrenzt, und nach Phasen der Erholung ist eine absehbare Besserung in Sicht. Erst nach einer lang andauernden Belastungsphase über mehrere Wochen hinweg – ohne ein absehbares Ende – kann es zur Entwicklung eines Burnouts kommen.

Die Symptome werden meist in 5 Ebenen eingeteilt:

  • emotionale Symptome (z. B. Niedergeschlagenheit, gereizte oder weinerliche Stimmung)

  • körperliche Symptome (z. B. Schlafstörungen, Magen-Darm-Symptome, Kopfschmerzen)

  • kognitive Symptome (z. B. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten)

  • motivationale Symptome (zunehmende Lustlosigkeit bis hin zu Resignation)

  • Verhaltensänderungen (z. B. sozialer Rückzug, Gebrauch von Suchtmitteln)

 
  • Literatur

  • 1 Grosse Holtforth M, Keller A, Hochstratter B. Burnout und Burnouttherapie. PiD 2016; 17 (02) 26-29
  • 2 Koch S, Lehr D, Hillert A. Burnout und chronischer beruflicher Stress. Göttingen: Hogrefe Verlag; 2015
  • 3 Zwack J, Mundle G. Wie Ärzte gesund bleiben – Resilienz statt Burnout. Stuttgart: Georg Thieme Verlag; 2015