ergopraxis 2018; 11(05): 12-14
DOI: 10.1055/s-0044-101666
Wissenschaft
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Internationale Studienergebnisse


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Publication Date:
04 May 2018 (online)

Tai Chi verbessert Lebensqualität und Ausdauer – Chronische Herzinsuffizienz

Schätzungen zufolge haben weltweit 38 Millionen Menschen eine Herzinsuffizienz – eine große wirtschaftliche Belastung mit 108 Milliarden Dollar Gesamtausgaben pro Jahr. Vor allem hinsichtlich der alternden Bevölkerungsstruktur. Obwohl die pharmazeutische Therapie die Hauptbehandlungsform ist, fordern immer mehr klinische Leitlinien eine kardiale Reha mit dem Fokus auf Bewegung und Sport.

Deshalb befassten sich chinesische Forscher in einer Metaanalyse damit, wie sich Tai Chi auf Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz auswirkt. Die Wissenschaftler screenten englische (PubMed, EMBASE, Cochrane Library) und chinesische (China Knowledge Resource Integrated, Wanfang, Weipu) Datenbanken und schlossen 13 Studien mit insgesamt 918 Patienten ein. Darunter waren 68,5 Prozent chinesische Teilnehmer.

Tai Chi verbesserte bei den Patienten die 6-Minuten-Gehstrecke, die Lebensqualität – gemessen mit dem Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ) –, die linksventrikuläre Ejektionsfraktion und die Anzahl des Hormons B-Typ Natriuretisches Peptid (BNP). BNP ist ein kardialer Marker in der Diagnostik der Herzinsuffizienz. Trotz heterogener Studien und Verzerrungsrisiken (fehlende Randomisierung und Verblindung) empfehlen die Autoren Tai Chi als eine effektive kardiale Rehabilitationsmaßnahme für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz.

kv

Am J Phys Med Rehabil 2017; 96: 706–716

Tai Chi

Das „Schattenboxen“ stammt aus dem Fernen Osten und wird in China als Volkssport betrieben. Die dabei praktizierten Bewegungsübungen kombinieren Atmung und Bewegung in einem festgelegten Ritual.

www.thieme.de/de/gesundheit/tai-chi-tinnitus-45171.htm