Venöse Luftembolie bei einem Warmblutpferd

Einleitung Eine venöse Luftembolie ist eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation bei der Verwendung von intravenösen Kathetern bei Menschen und Tieren. Beim Menschen ist eine radiologische Untersuchung des Herzens die Standardmethode zur postmortalen Diagnose. Dieser Fallbericht soll die erfolgreiche Anwendung der Probe nach Richter zum postmortalen Nachweis einer venösen Luftembolie beim Pferd demonstrieren.

Material und Methoden Ein 538 kg schweres, weibliches, neunjähriges polnisches Warmblut verstarb plötzlich und unerwartet, nach einer erfolgreichen Hufoperation. Auf Grund der Beobachtung eines offenen Katheters in der Vena jugularis wurde es mit dem Verdacht auf eine Luftembolie röntgenologisch, pathologisch-anatomisch und -histologisch untersucht.

Befunde Mittels Röntgenuntersuchung konnte das Herz nicht eindeutig dargestellt werden. Bei der pathologisch-anatomischen Untersuchung wurde mit Hilfe der Probe nach Richter Gas im rechten Vorhof und im rechten Ventrikel nachgewiesen.

Schlussfolgerungen Im Gegensatz zur Humanmedizin ist ein postmortaler röntgenologischer Nachweis von Gas im Herzen schwererer Pferde nicht sicher möglich. Die Probe nach Richter stellt demgegenüber eine Möglichkeit zur endgültigen Diagnosestellung einer venösen Luftembolie beim Pferd dar.

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Article published online:
26 June 2024