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DOI: 10.1055/s-0044-1787374
Sinonasale Umfangsvermehrung bei einem Haflinger – Angiofibrom oder Polyp?
Einleitung Nasopharyngeale Angiofibrome stellen eine bei Equiden bisher in der Literatur nicht beschriebene Tumorentität dar. Dieser Fallbericht beschreibt die diagnostische Aufarbeitung einer diesem Bild ähnelnden sinonasalen Umfangsvermehrung eines Haflingers.
Material und Methoden Ein 34-jähriger Haflingerwallach wurde mit einer expansiven und nach Teilresektion rezidivierenden, intranasalen Umfangsvermehrung vorgestellt. Aufgrund einer zusätzlichen zentralnervösen Erkrankung erfolgte die Euthanasie mit anschließender MRT-, CT- sowie pathologisch-anatomischer, histologischer und immunhistologischer Untersuchung des Kopfes.
Befunde In den bildgebenden Untersuchungen wurde eine große, unilaterale, sinonasale Umfangsvermehrung nachgewiesen. Diese stellte sich als polypoide, zellarme, fibrovaskuläre Proliferation dar. Immunhistologisch wiesen die Spindelzellen eine Expression von glattmuskulärem Aktin und teils auch Vimentin auf.
Schlussfolgerungen Die Morphologie der Umfangsvermehrung ähnelt dem für Menschen und Hunde beschriebenen nasopharyngealen Angiofibrom, wobei eine Abgrenzung gegenüber einem Polypen allein aufgrund der begrifflichen Uneindeutigkeit nicht sicher möglich ist. Möglicherweise stellt das Angiofibrom daher eine bei Equiden unterdiagnostizierte Tumorentität dar.
Publication History
Article published online:
26 June 2024
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