Varroa destructor und organische Säuren – Gibt es in der Literatur Hinweise auf Resistenzen?

Varroa destructor ist einer der bedeutendsten Krankheitserreger von Apis mellifera. Seit der ersten dokumentierten Parasitierung der westlichen oder europäischen Honigbiene sind zahlreiche Behandlungsmethoden, einschließlich pharmazeutischer und biotechnologischer Ansätze, entwickelt worden. Die rasche Entwicklung von Resistenzen gegen synthetische Akarizide, wie Tau-Fluvalinat, Amitraz, Flumethrin und Coumaphos, durch Varroa destructor ist jedoch zu einem wichtigen Problem geworden. Bislang gibt es keine Untersuchungen zur Entwicklung von Resistenzen gegen organische Säuren, die zur Bekämpfung von Varroa destructor als Tierarzneimittel zugelassen sind. In dieser Übersichtsarbeit wird das potenzielle Risiko einer Resistenzentwicklung gegen Ameisen-, Milch- und Oxalsäure durch die Auswertung von Literaturquellen aus den letzten 30 Jahren gemäß der PRISMA 2020-Richtlinie untersucht. Es werden die mittleren Jahreswirkungsgrade berechnet und im Zeitverlauf für verschiedene Anwendungsmethoden überprüft. Ein Wirkungsgrad von mehr als 70 % wird als nicht resistent eingestuft. Unabhängig von der Anwendungsmethode ist in der untersuchten Literatur trotz einiger Ausreißer im Jahresmedian keine Resistenzentwicklung zu beobachten. Das Ergebnis wird jedoch durch die geringe Anzahl von Wirksamkeitswerten eingeschränkt, und es sind weitere standardisierte Studien erforderlich.

Publication History

Article published online:
24 October 2024