Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0044-1801047
Scherwellenelastografie übertrifft Fibroscan bei der Detektion von höhergradigen Ösophagusvarizen
Einleitung: Ösophagusvarizen treten als Komplikation einer Leberzirrhose und portalen Hypertension auf. Ihre frühe Erkennung ist zur rechtzeitigen Therapieeinleitung mit Beta-Blockern wichtig. Der Baveno VII Konsensus empfiehlt Grenzwerte zur nicht-invasiven Detektion klinisch signifikanter portaler Hypertension (CSPH), wobei einige Patienten mit diesen Kriterien in eine Grauzone fallen. Diese Studie untersucht die Eignung elastographischer Leber- und Milzuntersuchungen für die Diagnose von Ösophagusvarizen.
Methoden: 69 Patienten wurden in diese monozentrischen Studie eingeschlossen, die in zwei Gruppen nach ihren zuletzt verfügbaren endoskopischen Befunden eingeteilt wurden: Ösophagusvarizengrade 0-1 und 2-4. Leber- und Milzsteifigkeit wurden durch ultraschallbasierte Untersuchungsmethoden gemessen: Hologic MACH 30 Ultraschallgerät (Scherwellenelastografie (SWE)) und FibrosScan 630 Expert (transiente Elastografie (TE)).
Ergebnisse: Die Kohorte bestand zu 37,4% aus weiblichen Patienten mit einem medianen Alter von 54 Jahren und einer medianen Lebersteifigkeit von 26,64 kPa. Ätiologisch führen waren alkohol-assoziierte Lebererkrankungen mit 21,73%. In univariablen Analysen zeigten sich SWE Messungen der Leber und der Milz als unabhängige Prädiktoren für höhergradige Varizen, mit Odds Ratios von 1,04 (p=0,029) und 1,083 (p=0,009), wobei in einer multivariablen Analyse nur die Milz-SWE signifikant blieb (OR=1,072; p=0,028). Die Milz-SWE hatte zudem den höchsten prädiktiven Wert für Ösophagusvarizen mit einem AUROC von 0,741. Milz- und Leber-TE und Leber-SWE schnitten schlechter ab mit AUROCs von 0,576; 0,633 und 0,692. Bei Anwendung des Baveno-VII Cut-Offs (Milzsteifigkeit unter 40kPa) zum Ausschluss einer CSPH, hatten bei der Milz-TE 4/14 und bei der Milz-SWE 1/17 Patienten Ösophagusvarizengrad 2-4.
Schlussfolgerungen: Milz-SWE Messungen zeigten gute Ergebnisse bei der Detektion höhergradiger Ösophagusvarizen und sollten deshalb weiter untersucht werden, um valide Cut-Offs festzulegen.
Publication History
Article published online:
20 January 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany