Z Gastroenterol 2025; 63(01): e20-e21
DOI: 10.1055/s-0044-1801048
Abstracts │ GASL
Poster Visit Session II
CLINICAL HEPATOLOGY, SURGERY, LTX 14/02/2025, 02.20pm – 03.15pm

Entwicklung eines klinischen Entscheidungsbaums für die nicht-invasive Diagnostik der Transplantat-Steatose bei Patienten nach Lebertransplantation

Dominik Lüttgen
1   University Hospital Muenster
,
Vivien Renée Castedello
1   University Hospital Muenster
,
Michael Praktiknjo
1   University Hospital Muenster
,
Frank Erhard Uschner
1   University Hospital Muenster
,
Jonel Trebicka
1   University Hospital Muenster
,
Maximilian Joseph Brol
1   University Hospital Muenster
› Author Affiliations
 

Einleitung: Patienten nach Lebertransplantation (LT) haben ein hohes Risiko, eine Lebersteatose zu entwickeln, als Frühform pathologischer Transplantatveränderung. Die Leberbiopsie bleibt der Goldstandard zur Erkennung einer Transplantatsteatose, birgt jedoch durch periinterventionelle Komplikationen wie Blutungen und Schmerzen Risiken, sodass nicht-invasive Methoden benötigt werden. Diese Studie zielt darauf ab, einen Algorithmus zur nicht-invasiven Erkennung einer Transplantatsteatose zu entwickeln.

Methodik: In die Studie wurden LT-Patienten mit verfügbarer Leberhistologie eingeschlossen. Drei ultraschallbasierte Methoden wurden evaluiert: Attenuation PLUS (AttPLUS), Speed of Sound PLUS (SSpPLUS) am Hologic Mach 30 Ultraschallgerät und der Controlled Attenuation Parameter (CAP) am Fibroscan 630 Expert. Zusätzlich wurde der serum-basierte Hepatic Steatosis Index (HSI) berechnet. Die histopathologische Beurteilung der Steatose diente als Referenz.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 113 Patienten in die Studie eingeschlossen (39% weiblich, medianes Alter 59 Jahre (45-68), mediane Zeit seit LT 7 Jahre (2–21)). Alle Methoden zeigten signifikante Korrelationen mit dem histologischen Steatosegrad (p<0,05). Für jede Form der Steatose (S1-3) wies SSpPLUS die höchste Genauigkeit auf (AUC: 0,758). Zur Erkennung einer signifikanten oder schweren Steatose (S2-3) und (S3) zeigte AttPLUS die besten Ergebnisse mit AUC-Werten von 0,801 bzw. 0,749, sodass der Entscheidungsbaum mit den Verfahren AttPLUS und SSpPLUS entwickelt wurde. Zuerst wurde mithilfe des maximalen Youden-Index der Cut-Off-Wert für eine S1-Steatose bestimmt (wenn SSpPlus<1572 m/S, dann S1-Steatose, sonst keine Steatose). Anschließend wurde der Grenzwert für eine S2/S3-Steatose bestimmt (wenn AttPLUS>0,568 dB/cm/MHz, dann S3-Steatose, sonst S2-Steatose).

Schlussfolgerung: Neue ultraschallbasierte Methoden zur Messung der Transplantat-Steatose zeigten vielversprechende Ergebnisse bei LT-Patienten, bedürfen jedoch weiterer Validierung.



Publication History

Article published online:
20 January 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany