Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0044-1801081
Reduzierte Inzidenz von Peritonitis und verringerte Explantationsrate durch Beimengung von Silberpartikeln bei getunnelten Peritonealkathetern bei Patient*innen mit refraktärem Aszites
Einleitung: Patient*innen mit therapierefraktärem Aszites könnnen Kontraindikationen gegen einen transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunt erfüllen. Hier bieten getunnelte Peritonealkatheter (PeKa) eine Alternativtherapie. Die Behandlung mit PeKa kann jedoch mit Device-Infektionen assoziiert sein. Um dieses Risiko zu verringern, wurden den Kathetern antimikrobiell-wirkende Silberpartikel (sPeKa) hinzugefügt. Ob dies jedoch die Infektions- und Explantationsrate dieser Katheter senkt, ist bisher unerforscht.
Methodik: Alle Leberzirrhose-Patient*innen ohne maligne Erkrankungen, außer HCC in Milan, denen zwischen 2012 und 2023 ein PeKa an der Medizinischen Hochschule Hannover implantiert wurde, wurden untersucht. Von 177 Patient*innen mit PeKa Implantation bekamen 27 einen sPeKa. Um eine Vergleichbarkeit der Gruppen zu gewähren, wurde ein 3:1-Propensity-Score-Matching nach den Faktoren MELD und Zustand nach spontaner bakterieller Peritonitis (SBP) durchgeführt. Final wurden 81 Patient*innen mit PeKa mit 27 mit sPeKa in einer Competing-Risk-Regressionsanalyse verglichen. Die Endpunkte waren Mortalität, Peritonitis, Deviceexplantation und Rehospitalisierung.
Ergebnis: Beide Gruppen waren in Baselinefaktoren wie Alter, MELD, Zustand nach SBP oder Norfloxacineinnahme vergleichbar (Alter: 64±13 vs 61±11, p=0.29, MELD: 16±5 vs 16±5, p=0.91; Zustand nach SBP: 33% vs 33%, p=1.00; Norfloxacineinnahme: 70% vs 59%, p=0.40). Die 1-Jahres-Mortalität war ähnlich (HR 1.66, 95% CI 0.65-4.22, p=0.29). Die Behandlung mit sPeKa war mit einer niedrigeren Peritonitis-Inzidenz (HR 0.38, 95% CI 0.17-0.86, p=0.02), sowie einer verringerten Explantationsrate (HR 0.39, 95%CI 0.16-0.95, p=0.04) assoziiert. sPeKa-Patient*innen hatten ein signifikant niedrigeres Rehospitalisierungsrisiko (HR 0.52, 95% CI 0.27-0.99, p=0.046). Infektionen stellten den häufigsten Explantationsgrund dar (sPeKa: n=3 (43%) vs PeKa: n=19 (58%)).
Schlussfolgerung: Gegenüber konventionellen PeKa sind sPeKa sind mit einer niedrigeren Peritonitis-Inzidenz und weniger Explantationen assoziiert.
Publication History
Article published online:
20 January 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany