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DOI: 10.1055/s-0044-1801150
Trends und Entwicklung des hepatozellulären Karzinoms durch ätiologische Verschiebung von 2005 bis 2020 in Deutschland: Bundesweite bevölkerungsbasierte Studie
Einführung: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist mit einer hohen Sterblichkeit und häufige stationäre Aufnahmen verbunden. Das Hauptrisiko für HCC ist die Leberzirrhose. Die Rolle der anderen Risikofaktoren, insbesondere metabolischen Komorbiditäten, ist jedoch noch unklar. Daher analysierten wir die Trends der Krankenhaussterblichkeit bei HCC, unter besonderer Berücksichtigung der zugrundeliegenden Ätiologie.
Methodik: 393.230 Aufnahmen mit HCC wurden von 2005 bis 2020 auf der Grundlage des Diagnosis-related-Groups-Systems über ICD-10-GM-2023- und OPS-2023-Kodes betrachtet. Alle Trends wurden mithilfe linearer Regressionen oder Mann-Whitney-U-Tests verglichen.
Ergebnisse: Die stationären Aufnahmen von HCC-Patienten haben während des Beobachtungszeitraums deutlich zugenommen (+21,78%; p<0,001), ebenso wie die Zahl der durchgeführten bildgebenden Untersuchungen (1,6-fachen Anstieg). Die häufigste Ätiologie war die alkoholbedingte Lebererkrankung (55,48%), die im Laufe der Jahren zunahm (+22,78%; p=0,002), jedoch mit einem signifikanten Rückgang der Krankenhausletalität (p=0,010). Ferner wiesen Patienten mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter Steatohepatitis/Lebererkrankung (MASH/MASLD) einen 3,7-fachen Anstieg auf, den stärksten unter den Ätiologien.
Indikatoren des metabolischen Syndroms traten bei HCC-Patienten im Beobachtungszeitraum signifikant häufiger als weiteren Komorbiditäten auf (+88,89%; p<0,001). Insbesondere arterielle Hypertonie (18.54% Unterschied), Herzinsuffizienz (21.98% Unterschied) und Dyslipidämie (9.43% Unterschied) schienen unabhängig von Leberzirrhose mit einem erhöhten Risiko mit der HCC-Diagnose assoziiert zu sein. Der Anteil von Adipositas, Diabetes mellitus, arterieller Hypertonie und Herzinsuffizienz war bei HCC-Patienten im Vergleich zu anderen gastrointestinalen Krebserkrankungen, wie Pankreaskarzinom, signifikant häufiger (p<0,001).
Zusammenfassung: Diese Studie zeigt die zunehmende Belastung des stationären Sektors durch HCC. Interessanterweise sind stoffwechselbedingte Risikofaktoren die häufigsten Komorbiditäten bei HCC, selbst wenn keine Zirrhose vorliegt, und sollten in künftigen Studien berücksichtigt werden.
Publication History
Article published online:
20 January 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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