Osteologie 2025; 34(02): 137-138
DOI: 10.1055/s-0045-1804956
Abstracts

Optimierung der Versorgung von Patienten mit Fragilitätsfrakturen: Die Rolle von REMS in Tertiären Präventions Programmen (z.B. FLS)

Autoren

  • A Kurth

    1   Orthopädisches Institut Dr. Baron & Kollegen, Goethe Str. 31-33, 60313 Frankfurt/Main, Mainz
 

Einleitung: Fragilitätsfrakturen (FF) stellen eine Herausforderung im Management der Osteoporose dar und führen zu erheblichen mediko-ökonischen und sozialen Belastungen. Tertiäre Prävention z.B. durch das Fracture Liaison Service (FLS)-Programm zielt darauf ab, nachfolgende Frakturen durch strukturierte Versorgung und verbesserte Kommunikation zwischen den Behandlern, zu verhindert. FLS konnte in Studien zeigen, dass es eine entscheidende Rolle in der Versorgung von Patienten nach einer FF spielt, durch die Erkennung von Risikofaktoren zur Vermeidung weiterer Frakturen und zur Förderung des Heilung- und Rehabilitationsprozess, sowohl vor als auch nach chirurgischen Interventionen. Nicht nur Patienten nach FF sind gebrechlich, sondern auch bettlägerige und sarkopene geriatrische Personen. Durch den zunehmenden Bedarf an früher Diagnose zur Verhinderung von Frakturen und Refrakturen hat sich die Radiofrequenz-Echo-Multi-Spektrometrie (REMS) als Tool etabliert, indem es die Limitationen bisheriger Methoden zur Beurteilung der Knochenstruktur, wie DXA oder QCT, überwindet.

Methode: Eine umfassende Beurteilung der publizierten wissenschaftlichen Evidenz zu REMS wurde durchgeführt, mit Fokus auf seine klinischen Anwendungen im Management von FF und geriatrischen Patienten.

Ergebnisse: Die gegenwärtige Literatur zeigt, dass REMS, eine einfache Ultraschalluntersuchung des proximalen Femurs und der LWS, ein effektives Tool zur Beurteilung von BMD, Knochenfragilität und des Frakturrisikos darstellt. REMS hat die Fähigkeit, Artefakte (z.b. Gefäßverkalkungen, Osteophyten, alte Frakturen) automatisiert aus der Analyse auszuschließen, die die BMD-Messung mittels DXA stören, was eine eine präzise Beurteilung der BMD, der Mikromorphologie und des unmittelbaren Frakturrisikos über fünf Jahre erlaubt. Dies ermöglicht die Bewertung und Überwachung der Knochengesundheit bei Personen mit multiplen Komorbiditäten, bettlägerigen Patienten, auf geriatrischen Station und sogar im ambulanten und häuslichen Umfeld, aufgrund seiner Portabilität.

Diskussion: Die Integration von REMS in die routinemäßige klinische Praxis und in Tertiären Präventions Programmen (z.B. FLS) kann die frühzeitige Diagnose von Osteoporose, das Frakturrisiko und die Prävention von FF in verschiedenen Patientenpopulationen erheblich verbessern, das Follow Up individueller Therapien überwachen und chirurgische Entscheidungen auf der automatisierten Bewertungen der Knochenqualität stellen. Seine Portabilität, Präzision und Fähigkeit, Artefakte automatisch auszuschließen, machen REMS zu einem innovativen Tool in der Versorgung von Patienten nach einer FF, um weitere FF zu verhindern. Dieses Tool zur Kontrolle des Knochens der Patienten verbessert nicht nur die Kontinuität der Versorgung, sondern optimiert auch die Tertiäre Präventions Programme (z.B. FLS) und trägt zur Reduktion von weiteren FF bei.

Keywords: Fracture Liaison Service, REMS, Tertiäre Prävention

Korrespondenzadresse: Andreas Kurth, Orthopädisches Institut Dr. Baron & Kollegen, Goethe Str. 31-33, 60313 Frankfurt/Main, Morschstr. 44c, 55129 Mainz, 36: Object, E-Mail: ahakurth@t-online.de



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. März 2025

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