Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S7-S8
DOI: 10.1055/s-0045-1812188
Abstracts
Mündliche Beiträge

Pränatale Anwendung des Nakata-Index zur Prädiktion des postpartalen Outcomes bei Feten mit Absent pulmonary valve syndrom

Authors

  • M Götte

    1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg, Deutschland
  • D Klinkenberg

    2   Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, Klinik und Poliklinik für Kinderherzmedizin und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern, Hamburg, Deutschland
  • M Döbert

    1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg, Deutschland
  • S Verlohren

    1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg, Deutschland
 

Hintergrund Das Absent pulmonary valve syndrom (APVS) ist ein seltener kongenitaler Herzfehler mit einer hohen Mortalität von ungefähr 19%, jedoch variabler Klinik. Zur Beurteilung des erwartbaren Verlaufs kann postpartal die Bestimmung des NAKATA-Index ((LPA+RPA)/KOF) erfolgen. Ein NAKATA-Index>1500 mm2/m2 konnte bereits als Prädiktor für eine erhöhte neonatale Morbidität, sowie unter anderem für eine prolongierte Beatmungspflichtigkeit implementiert werden. Eine pränatale Implementierung der Bestimmung des NAKATA-Index ist bislang nicht standardisiert.

Methoden Retrospektive unizentrische Datenanalyse aller Fälle von Feten mit pränatal diagnostiziertem APVS im Zeitraum von 2005 bis 2025.

Berechnung des pränatalen NAKATA-Index anhand fetaler echokardiographischer Parameter und anschließende Korrelation mit dem postpartal bestimmtem NAKATA-Index und des fetalen Outcomes.

Zielsetzung dieser Arbeit ist die Fragestellung, ob eine pränatale Anwendung des NAKATA-Index mit einem Cut-Off von>1500 mm2/m2 das neonatale Outcome sowie die fetale und neonatale Morbidität bei APVS vorhersagen kann.

Ergebnisse Es konnten insgesamt 7 Fälle im Zeitraum von 2005 bis 2025 am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf inkludiert werden. In allen Fällen war eine pränatale Bestimmung des NAKATA-Index möglich. In zwei Fällen kam es zu Schwangerschaftsabbrüchen im 2. Trimenon.

In vier Fällen kam es zu einer termingerechten Lebendgeburt mit postnataler kinderkardiologischer und kinderkardiochirurgischer Anbindung. In einem Fall kam es zum intrauterinen Fruchttod in der 39. SSW.

Schlussfolgerung Die pränatale Anwendung des Nakata-Index kann als weiterer Parameter für eine bessere Prädiktion des postpartalen Outcomes eingesetzt werden und die kinderkardiologische Beratung der Eltern sowie das postpartale Management verbessern. Aufgrund der kleinen Fallzahl ist eine Bestätigung dieser Ergebnisse durch weitere multizentrische Studien erstrebenswert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
16. Oktober 2025

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