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DOI: 10.1055/s-2000-10846-14
Intraoperatives Recurrensmonitoring (IRM) mit Hilfe einer Oberflächenklebeelektrode: Anästhesiologisches Management.
Publication History
Publication Date:
28 April 2004 (online)
Fragestellung: Permanente Paresen des N. recurrens kommen, auch bei routinemäßiger Darstellung des Nerven, in bis zu 2 % [1] nach Schilddrüsenoperationen vor. Wir stellen eine prospektive Studie mit einer neuen Methode vor, bei der das IRM mittels einer am Tubus festgeklebten Oberflächenelektrode durchgeführt wird. Methoden: Nach Genehmigung durch die Ethikkommission und Aufklärung der Patienten wurden 97 Patienten (Operationen der Schilddrüse) nach Einleitung mit TCI-Propofol und Remifentanil mit einem mit der Oberflächenelektrode (OE) 2 cm oberhalb des Cuffs versehenen Woodbridge-Tubus intubiert. Die OE wurde exakt zwischen den Stimmlippen plaziert und ihre Lage durch transkutane Stimulation des N. recurrens am Hals überprüft; Einfachreize beider Seiten (0,1 Hz) wurden als präoperativer Basisstatus der Nervenfunktion registriert. Intraoperativ wurde der Nerv durch den Chirurgen mittels Stimulationssonde (3 Hz, 0 - 2 mA Stromstärke) gesucht und identifiziert, die Reizschwellen vor und nach Resektion gemessen (Neurosign®, Inomed). 3 Tage postoperativ wurde laryngoskopisch bzw. via EMG die Nervenfunktion überprüft, oder 4 Wochen später, falls eine Parese auffiel. Daten als Mittelwerte (SD). Ergebnisse: Bei 66 Frauen und 31 Männer im Alter von 52 J. (15) und mittleren Gewichts von 75 kg (14) wurden 191 Nerven transkutan erfolgreich stimuliert; 3 Nerven hatten eine bekannte Parese. Intraoperativ wurden operationsbedingt 174 Nerven identifiziert bei einer mittleren Reizschwelle von 0,4 mA (0,1) vor und nach der Resektion. 6 Nerven zeigten postop. eine Parese, die sich bei 5 Nerven innerhalb von 4 Wochen zurückbildete. 1 Nerv bei einem Patienten mit großem SD-Karzinom zeigte eine permanente Parese; hier war die Reizschwelle nach Resektion von 0,3 auf 0,7 mA angestiegen. Die mittlere Op-zeit betrug 136 min (46); bei allen Operationen war das IRM bis zum Op-ende möglich. Schlußfolgerungen: Das dargestellte IRM ist nicht invasiv und zuverlässig; die Inzidenz permanenter Paresen betrug nur 0.6 %. Das IRM verlangt eine enge Kooperation zwischen dem Chirurgen und dem das Monitoring durchführenden Anästhesisten; in der Zukunft könnte diese Form des IRM für die Anästhesie so verbreitet werden wie das Carotismonitoring. Literatur: 1 Jatzko GR, et. al. Surgery 1994; 115: 139 - 145