Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35(1): 1-2
DOI: 10.1055/s-2000-10846-21
ABSTRACTS
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Maschinelle Autotransfusion in der Tumorchirurgie.

M. Wehner, F. König
  • Klinik u. Poliklinik f. Anästhesiolologie u. Intensivtherapie, Universität Leipzig
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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Einleitung: Die maschinelle intraoperative Autotransfusion ist ein effektiver Beitrag zur Vermeidung von Fremdbluttransfusionen. Durch die Bestrahlung der gewonnenen Erythrozytenkonzentrate mit Gamma-Strahlung in einer Dosis von 50 Gray gelingt die sichere Inaktivierung von Tumorzellen [1] und das Indikationsspektrum des Verfahrens kann ohne Gefährdung der Patienten auch auf tumorchirurgische Eingriffe ausgedehnt werden [2]. Methodik: Die Praktikabilität der maschinellen Autotransfusion in der Tumorchirurgie an einem dezentral strukturiertem Klinikum und die Qualität der zurückgewonnenen Erythrozyten wurden im Rahmen einer Studie bei 51 Patienten mit urologischen, gynäkologischen und neurochirurgischen Tumoroperationen überprüft. Die Aufbereitung des Wundblutes zu gewaschenen Erythrozytenkonzentraten erfolgte mit den Autotransfusionsgeräten Cell Saver 5 oder Haemolite 2. Zur Einschätzung der Qualität der gewonnenen Erythrozytenkonzentrate wurde vor und nach der Bestrahlung, nach 6 bzw. 9 Stunden Lagerung die Konzentration an freiem Hämoglobin und die Kaliumkonzentration bestimmt. Für die Untersuchung der mikrobiologische Kontamination wurden Proben aus dem Operationsgebiet, aus dem Reservoir des Autotransfusionsgerätes und aus dem Erythrozytenkonzentrat auf Festnährmedien kultiviert. Die Zustimmung der Ethikkommision der Universität Leipzig lag vor. Ergebnisse: Eine klinisch bedeutsame qualitative Beeinträchtigung der Erythrozyten trat nicht auf. Die gewonnenen und bestrahlten Erythrozytenkonzentrate standen am Universitätsklinikum Leipzig nach 27 bis 52 Minuten für die Retransfusion zur Verfügung. Ein erhöhtes bakterielles Kontaminationsrisiko der Erythrozytenkonzentrate wurde insbesondere bei Eingriffen mit Eröffnung des Hohlsystems des Urogenitaltraktes festgestellt. Schlußfolgerungen: Auch an einem dezentralen Klinikum kann die maschinelle Autotransfusion in der Tumorchirurgie mit Bestrahlung der gewonnenen Erythrozytenkonzentrate mit einem praktikablen Aufwand durchgeführt und damit zur Vermeidung der Risiken der Fremdbluttransfusion beigetragen werden. Die Anwendbarkeit in Notfällen ist nur eingeschränkt möglich. Die für das Universtätsklinikum Leipzig erstellte Arbeitsanleitung und organisatorische Maßnahmen werden erläutert. Literatur: 1 Hansen, E, et al., Beitr. Infusionsther. Transfusionsmed. 1994; 32: 502 - 504, 2 Hansen E, Taeger E. Anästhesiol. Intensivmed. 1996; 37: 306 - 312


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