PiD - Psychotherapie im Dialog 2000; 1(4): 67-72
DOI: 10.1055/s-2000-16704
Aus der Praxis

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Behandlung von Borderline-Störungen im Kindes- und Jugendalter

Annette Streeck-Fischer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2001 (online)

Abstract

Wenngleich die Diagnose Borderline-Störung im Kindes- und Jugendalter umstritten ist, ist es sinnvoll, sie in der klinischen Praxis als Teil einer umfassenderen Diagnostik zu verwenden. Es liegen in der Regel komplexe Störungen vor. Deshalb sollte eine fundierte Psychotherapie nicht nur die Bedingungen des familiären Umfelds, sondern auch die Defizite in der sensomotorischen Integration und im Lernverhalten mit einschließen. Zumeist führen charakteristische Problemkonstellationen zur Erstvorstellung bei Therapeutinnen. Bei Behandlungsbeginn kommt es häufig zu charakteristischen Verstrickungen, die als Wiederinszenierungen traumatischer Beziehungserfahrungen anzusehen sind. Verschiedene Behandlungsschritte wie „Ringen um Rahmen und Grenzen”, „Unterbrechen der traumatischen Reenactments”, „Erfahrungen von Sicherheit und Halt” und „vom Handeln zum Spiel” werden an Beispielen von Kindern und Jugendlichen beschrieben.