PiD - Psychotherapie im Dialog 2000; 1(3): 55-60
DOI: 10.1055/s-2000-16735
Aus der Praxis

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Psychopharmakotherapie der Panikstörung - Aktueller Stand

Bernd Eikelmann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2001 (online)

Abstract

Zum Verständnis von Angst- und Panikstörungen ist ein bio-psychosozialer Zugang erforderlich. Eine genetische Disposition für diese Krankheitsgruppe gilt als sicher. Die neurobiologischen Grundlagen der Erkrankung sind komplexer Art und bis heute nicht ausreichend geklärt. Unter psychopathologischen und dynamischen Gesichtspunkten ist die Nähe der Panikkrankheit zu anderen Angst- und Zwangserkrankungen, ferner zu posttraumatischen Belastungsstörungen von Bedeutung. Zu den sozialen Einflussfaktoren, die vor allem verlaufswirksam sind, zählt das fehlende Verständnis für die Krankheit bei den Betroffenen, die deswegen eine notwendige Behandlung zu spät oder gar nicht aufsuchen. Gravierender noch sind Vorbehalte und mangelndes Wissen aufseiten der Ärztinnen und Psychotherapeutinnen gegenüber einer notwendigen Psychopharmakotherapie.

Psychopharmakologische Interventionen basieren in erster Linie auf dem Einsatz von antidepressiven Medikamenten. Die Erfahrungen mit einer konsequenten Therapie sind ausgesprochen positiv und ermutigend, insbesondere auch im Zusammenwirken mit einer Psychotherapie. Die Bedingungen einer guten Pharmakotherapie werden dargelegt.