Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2001; 33(3): 231
DOI: 10.1055/s-2001-16586
Editorial

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Editorial

Thomas  Hofmann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. August 2001 (online)

Zahlreiche Veröffentlichungen der letzten Jahre befassen sich mit den Vorteilen einer kombiniert orthodontisch-kieferchirurgischen Behandlung gegenüber einer konservativen Kieferorthopädie, nicht nur in Hinsicht auf die Stabilität der Behandlungsergebnisse, sondern auch in Bezug auf eine verbesserte Gesichtsästhetik. Eine weitere Gruppe von Publikationen versucht die Vorzüge einer bestimmten Operationstechnik oder eines Osteosynthesematerials im Vergleich zu herkömmlichen Techniken durch Nachuntersuchungen zu belegen. Im Zeitalter der Technologie wird dabei gerne der Einfluss einer langjährigen Erfahrung und des manuellen Geschicks des Operateurs auf die Planung und Durchführung einer kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlung übersehen. Gleiches gilt auch für den Kieferorthopäden. Doch ohne eine gleichberechtigte und unvoreingenommene, aber gleichwohl professionelle Haltung gibt es eine echte Zusammenarbeit oder das viel beschworene Teamwork nicht.

Try and error scheinen immer noch die Szene zu dominieren. So mancher Kieferorthopäde beginnt eine orthodontische Therapie ohne ein Behandlungsziel vor Augen zu haben, das ein Okklusionskonzept und eine ästhetische Prognose oder ein VTO einschließt. So sehen sich noch heute viele Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen gezwungen, orthodontisch kompensierte Patienten mittels aufwendiger Segmentierung der Zahnreihen kieferchirurgisch zu dekompensieren, um ein ästhetisch befriedigendes Behandlungsergebnis erreichen zu können.

John Bennett nutzte für uns während des Summit in Orlando die Gelegenheit, den Kieferchirurgen Bill Arnett über seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kieferorthopäden bei der orthodontisch-kieferchirurgischen Behandlung von erwachsenen Patienten zu befragen. Ergänzt wird dieses Interview mit Beispielen zur praktischen Anwendung der von ihm entwickelten ästhetischen Analyse. Diese Analyse ermöglicht es dem Behandler, zu einer objektiveren Prognose der Gesichtsästhetik und zu gelangen sie gibt Hinweise auf Lösungsmöglichkeiten, auch hinsichtlich einer möglichen Extraktionsentscheidung.

Die Redaktion bedankt sich bei Frau Dr. Monika Miller für die Übersetzung der englischsprachigen Originalarbeiten.

Thomas Hofmann

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