Zur Situation
Elisabeth M. (Name von der Redaktion geändert) hatte vor 4 Jahren psychotherapeutische
Hilfe in einer sexualwissenschaftlichen Ambulanz wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung
nach jahrelanger sexueller Gewalterfahrung in Kindheit und Jugend gesucht. Zum damaligen
Zeitpunkt litt sie unter einer massiven sexuell aversiven Symptomatik, schweren Depressionen,
Panikattacken, die ihr nur selten erlaubten, das Haus zu verlassen, und einem ausgeprägten
Alkoholabusus. Wegen der Alkoholerkrankung wurde ihr nach dem ersten Gespräch eine
Entzugsbehandlung empfohlen, die sie in einer entsprechenden Klinik durchführen sollte.
Frau M. lehnte dies ab, kam stattdessen ein halbes Jahr später nach selbst durchgeführtem
Entzug erneut in die Ambulanz und drängte auf Therapie. Ihrem Wunsch wurde stattgegeben
und es kam zu einer zwei- bis dreiwöchentlich stattfindenden tiefenpsychologisch-systemisch
orientierten Psychotherapie im Einzelsetting. Nach einem Dreivierteljahr wurde dieses
Setting verändert. Zusammen mit zwei anderen Frauen wurde Frau M. von nun an für ein
weiteres Jahr wöchentlich im Rahmen eines Gruppensettings weiterbehandelt. Inhaltlich
handelte es sich wieder um ein tiefenpsychologisch-systemisch orientiertes Behandlungskonzept
unter Einbeziehung von körperlichen Selbsterfahrungsübungen, die die Patientinnen
zu Hause machen mussten. Die Therapie endete nach gut einem Jahr.