Ähnlich wie im individuellen Leben gehen Veränderungen auch in Organisationen mit
Angst einher. Wird diese Angst übermächtig, muss sie abgewehrt werden, was wiederum
die Möglichkeit zur Veränderung erschwert. Daher ist es notwendig, die Angst und ihre
Abwehr einzukalkulieren, will man Veränderungspotenziale sinnvoll nutzen.
Literatur
1 Bion W R.
Eine Theorie des Denkens. In: Klein M (Bott-Spillius [Hrsg]) Heute, Bd. 1 (Orig. 1962). München, Wien; Verlag
Internationale Psychoanalyse 1995: 225-235
2 Bion W R. Erfahrungen in Gruppen und andere Schriften. Original 1959. Frankfurt/M.;
Fischer 1970
3 Fengler C, Fengler T. Alltag in der Anstalt: Wenn Sozialpsychiatrie praktisch wird. Bonn;
Psychiatrie-Verlag 1994
4 Jaques E.
Social systems as a defence against persecutory and depressive anxiety. In: Klein M, Heimann P, Money-Kyrle R (Eds) New Directions in Psychoanalysis. London;
Tavistock Publications 1955: 478-498
5 Klein M.
Der Ödipuskomplex im Lichte früher Ängste. In: Klein M Gesammelte Schriften Bd. 1.2 (Orig. 1945). Stuttgart; Frommann-Holzboog
1996: 361-432
6 Klein M.
Bemerkungen über einige schizoide Mechanismen. In: Klein M Gesammelte Schriften, Bd. 3 (Orig. 1945). Stuttgart; Frommann-Holzboog
2000: 1-42
7 Kernberg O F. Innere Welt und äußere Realität (Orig. 1980). München, Wien; Verlag
Internationale Psychoanalyse 1988
8 Menzies I.
The functioning of social systems as a defense against anxiety: A report on a study
of the nursing service of a general hospital. In: Menzies-Lyth I. Containing anxieties in Institutions (Orig. 1959). London; Free
Associations 1988: 43-85
9 Menzies-Lyth I.
Eine psychoanalytische Betrachtung sozialer Institutionen. In: Klein M (Bott-Spillius [Hrsg]) Heute, Bd. 2 (Orig. 1988). München, Wien; Verlag
Internationale Psychoanalyse 1995: 379-400
1 Projektion bezeichnet den Vorgang, bei dem ein eigener psychischer Inhalt, ein Motiv,
ein Gefühl, eine Absicht oder Erwartung beim anderen gesehen wird. In diesem Zusammenhang
heißt es, dass die Patienten unerträgliche Ängste an die Mitarbeiter „loswerden” wollen.
Um korrekt zu sein, geht es dabei um den Mechanismus der projektiven Identifizierung,
ein offener, unabgeschlossener Prozess (im Gegensatz zur Projektion), mit dem Ziel,
das Projizierte in „verdauter”, erträglicherer Form wieder zurückzuerhalten.
2 Bion, 1962, 1990, S. 232: Eine Theorie des Denkens
3 Diese Feststellung soll nicht außer acht lassen, dass die Tagesstruktur eines Patienten
während akuter psychotischer Episoden oft verloren gegangen ist. Es kann jedoch nicht
Ziel der pflegerischen Intervention sein, statt eines natürlichen Tagesablaufs eine
Wartesituation zu schaffen, auch wenn diese zeitlich strukturiert ist.
4 Unter Habitualisierung verstehe ich die Übernahme einmal gefundener Lösungen im
Alltagshandeln im Sinne einer Gewohnheit oder Haltung.
5 Fengler u. Fengler (1994) beschreiben ähnliche Abläufe und bezeichnen sie als methodischen
Entzug von Glaubwürdigkeit, S. 102ff
R. Paul
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