Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2003; 47(1): 5-12
DOI: 10.1055/s-2003-38340
Originalia

Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Anmerkungen zu Hahnemanns reiner Symptomenlehre[*]

Klaus Holzapfel
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Publication Date:
01 April 2003 (online)

Zusammenfassung

Es werden zwei Aspekte der Auffassung Hahnemanns von der Reinheit sowohl der Prüfungs- als auch der Krankheitssymptome untersucht. Hierbei wird gezeigt, dass Hahnemann sich vorübergehend außerhalb der traditionellen Wissenschaft aufhält. Die Möglichkeit der Homöopathie als Wissenschaft wird hinterfragt. Am Beispiel von Bönninghausen und Kent wird aufgezeigt, dass nicht alle Nachfolger Hahnemanns das Neue der Homöopathie verstehen und bewahren konnten.

Summary

Two aspects of Hahnemann's evaluation of the purity of the symptoms of provings as well as of disease are examined. It can be shown that Hahnemann is dwelling, for a short while, beyond the scope of traditional science. The possibility of homoeopathy as science is discussed. Through the examples of Boenninghausen and Kent, it can be demonstrated that not each of Hahnemann's followers was able to comprehend and preserve the novelty of homoeopathy.

28 *Dieser Artikel verdankt seine Anregung einem Leserbrief von H. G. Blersch, abgedruckt in ZKH 6/2002.

Anmerkungen

01 Hahnemann, 2001. 503.

02 Hahnemann, 2001. 495.

03 Hahnemann, 1810. 8-9.

04 Hahnemann, 1810.

05 Heidegger, 1987. 80.

06 Heidegger, 1987. 82.

07 Heidegger, 1996. 203-238.

08 Jähnig, 1989. 115.

09 Heidegger, 1987. 230. 236.

10 Heidegger, 1996. 103-122.

11 Schmidt, 1990. 315. Beachte hier besonders die FN 32, in der der Gebrauch des Konjunktivs erörtert wird.

12 Patzig, 1976. 67-68.

13 Heidegger, 1987. 243.

14 Heidegger, 1987. 246.

15 Fräntzki, 1976. 27.

16 Fräntzki, 1976. 24. Die im Original gesperrt gesetzten Worte sind hier kursiv gesetzt.

17 Hahnemann, 1835 [I]. 1-22.

18 die vorzügliche Formulierung von Blersch sei an dieser Stelle übernommen. Blersch, 2002. 259.

19 Hahnemann, 1835 [I]. 105-107.

20 Bönninghausen, 1984. 416.

21 Hahnemann, 1835 [II]. 33-34 (FN).

22 Zur Herkunft der Symptomengrade und ihrer unterschiedlichen Druckweise siehe Klunker, 1987. 155-158. Der vollständige Passus im Vorwort zu den „Fragmenta de viribus medicamentorum positivis sive in sano corpore humano observatis” (1805) lautet in der Übersetzung von Klunker: „Das in Majuskeln gesetzte Symptom habe ich häufig beobachtet, jedoch selten das in kleinen Buchstaben gesetzte (Symptom). Das in Klammern ( ) Eingeschlossene veröffentliche ich unter Zweifeln, da es von mir nur einmal oder auch in keinem deutlichen, sauberen Fall beobachtet worden ist. Es führte auch die ungenügende Glaubwürdigkeit des Gewährsmannes zur Einklammerung, wenn er etwas blöd war oder Fehler in der Lebensweise begangen hätte.” S. auch den Abdruck des Vorwortes im lateinischen Original mit Übersetzung durch Schmidt in: Hahnemann, 2001. 366-369.

23 z.B. der Eintrag von Natrium muriaticum im vierten Grad in der (dreimal aufgeführten) Rubrik „Adern-Kröpfe”. Bönninghausen, 1946. 134. 210. 275.

24 z.B. der Eintrag von Lycopodium im 3. Grad in der Rubrik „Verschlimmerung von Orgelspiel.” Bönninghausen, 1846. 337.

25 Bönninghausen, 1833 VIII.

26 z.B. „Angegriffenheit von Musik, Schall, Orgel.” unter Lycopodium. Hier handelt es sich um ein ausschließlich klinisch beobachtetes Symptom. Bönninghausen, 1833. 38.

27 Kent, o.J. 9.

28 *Dieser Artikel verdankt seine Anregung einem Leserbrief von H. G. Blersch, abgedruckt in ZKH 6/2002.

Literatur

  • 01 Blersch H G. Leserbrief.  ZKH. 2002;  46 259-260
  • 02 Bönninghausen C M. Idee eines Systema nosologicum. In: Bönninghausen CM: Bönninghausens kleine medizinische Schriften. Hrsg. v. KH Gypser. Heidelberg; Arkana 1984: 413-416
  • 03 Bönninghausen C M. Therapeutisches Taschenbuch für homöopathische Aerzte, zum Gebrauche am Krankenbette und beim Studium der reinen Arzneimittellehre. Münster; Coppenrath (Nachdr.: Hamburg: Lieth, o.J.) 1846
  • 04 Bönninghausen C M. Uebersicht über die Hauptwirkunssphäre der Antipsorischen Arzneien so wie der Antisyphilitischen und Antisykotischen und ihrer charakteristischen Eigenthümlichkeiten als Anhang zum Repertorium derselben. Münster; Coppenrath 1833
  • 05 Boss M. Grundriß der Medizin und der Psychologie. 2., ergänzte Aufl. (Die 1. Aufl. 1971 erschien unter dem Titel: Grundriß der Medizin.) Bern; Huber 1975
  • 06 Fräntzki E. Die Idee der Wissenschaft bei Samuel Hahnemann. Heidelberg; Haug 1976
  • 07 Hahnemann S. Organon der rationellen Heilkunde. Dresden; Arnold 1810
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  • 12 Heidegger M. Zollikoner Seminare. Hrsg. v. M Boss. Frankfurt; Klostermann 1987
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  • 16 Heidegger M. Die Frage nach dem Ding. Tübingen; Niemeyer 1962
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  • 18 Kant I. Kritik der reinen Vernunft. Hamburg; Meiner 1998
  • 19 Kent J T. Lectures on homoeopathic Philosophy. Repr. Delhi; Jain, o.J.
  • 20 Klunker W. Zur Herkunft der Symptomengrade.  ZKH. 1987;  21 155-158
  • 21 Oomen G. „Die Chronischen Krankheiten” - Hinweise für die Praxis?.  ZKH. 2002;  46 49-59
  • 22 Patzig G. Wie sind synthetische Urteile a priori möglich?. In: Speck J (Hrsg.): Grundprobleme der großen Philosophen. Philosophie der Neuzeit II. Göttingen; Vandenhoek und Ruprecht 1976: 9-70
  • 23 Schmidt J M. Die philosophischen Vorstellungen Samuel Hahnemanns bei der Begründung der Homöopathie. Regensburg; Sonntag 1990

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Klaus Holzapfel

Alte Weinsteige 40

70180 Stuttgart

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