Zusammenfassung
Fragestellung
Die mediokarpale Teilarthrodese (MKTA) hat sich zur Behandlung des karpalen Kollapses
im mittelfristigen Verlauf bewährt. Im längerfristigen Verlauf interessiert die Frage,
ob bei alleiniger Kraftübertragung im radiolunären Gelenkabschnitt mit einer zunehmenden
Arthrose zu rechnen oder ob nach Exstirpation des Skaphoids eine zunehmende ulnare
Translokation zu beobachten ist, die mit einer klinischen Verschlechterung einhergehen.
Methode und Material
37 Patienten mit einer mediokarpalen Teilarthrodese und einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit
von 8,1 Jahren (6 bis 11,5 Jahre) gingen in die klinische und röntgenologische Nachuntersuchung
ein.
Ergebnisse
Die durchschnittliche Beweglichkeit betrug postoperativ 62 Grad (Extension/Flexion),
die durchschnittliche Kraft nahm von 69 % der Gegenseite präoperativ auf 80 % postoperativ
zu, und das Schmerzniveau in der verbalen Schmerzskala zeigte sich von 2,7 präoperativ
auf 1,7 postoperativ gebessert. Dies resultierte in einem Punktwert von 72, entsprechend
einem guten Ergebnis für die traditionelle Handgelenk-Stadieneinteilung nach Krimmer,
wobei 28 Patienten (76 %) ein gutes oder sehr gutes Ergebnis erreichten. Der DASH-Wert
betrug 24. Der Röntgenbefund zeigte bei insgesamt zehn Patienten (27 %) eine Progredienz
der Röntgenpathologie in Form einer radiolunären Arthrose und oder einer ulnaren Translokation.
Im Vergleich der funktionellen Parameter zwischen der Gruppe mit und ohne Zunahme
der Röntgenpathologie ergaben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede.
Von den im Beobachtungszeitraum an 107 Patienten durchgeführten mediokarpalen Teilarthrodesen
mussten sieben (6,5 %) nach durchschnittlich 29,5 Monaten aufgrund persistierender
Beschwerden in eine Totalarthrodese konvertiert werden.
Schlussfolgerungen
Auch bei längerfristigen Verläufen nach mediokarpaler Teilarthrodese kann eine gute
Funktion des Handgelenkes aufrechterhalten werden. Die bisherigen Befürchtungen, dass
die MKTA mit zunehmender Dauer mehrheitlich in eine Totalarthrodese konvertiert werden
muss, konnten hiermit nicht bestätigt werden.
Abstract
Purpose
Midcarpal fusion is a reliable treatment for posttraumatic carpal collapse in the
short or midlong term. The long-term results remain, however, unclear. The objective
of this study was to assess the long-term clinical outcome but also the incidence
of an arthrosis of the radiolunate joint or an ulnar translocation after excision
of the scaphoid.
Method and Material
37 patients after midcarpal fusion were reexamined after an average follow-up of 97
months clinically and radiologically.
Results
The average range of motion from extension to flexion was 62 degrees, the average
grip strength changed from 69 % of the opposite side before surgery to 80 % after
surgery. Pain in the verbal analogue scale improved from 2.7 preoperatively to 1.7
postoperatively. The Krimmer wrist score was 72, whereas 28 patients (76 %) reached
a good or excellent result. The mean DASH score was 24 points. At the X-rays, ten
patients (27 %) showed an arthrosis of the radiolunate joint and/or an ulnar translocation.
Differences in clinical results between the groups with or without X-ray pathology
were not statistically significant. From 107 patients with a midcarpal fusion in the
time of interest, seven (6.5 %) had to be converted into wrist arthrodesis because
of ongoing pain.
Conclusion
Also in the long-term the motion-sparing midcarpal fusion offers a functional advantage
over wrist arthrodesis.
Schlüsselwörter
Karpaler Kollaps - mediokarpale Teilarthrodese - Kahnbein - skapholunäre Dissoziation
Key words
Carpal instability - midcarpal fusion - SNAC-wrist - SLAC-wrist