Zusammenfassung
Die Anzahl der Internetbenutzer hat in den letzten Jahren rapide zugenommen. Das Netz
gehört mit anderen Medien zu den wichtigen Informationsquellen, auch im Bezug auf
medizinische Informationen. Es wurde untersucht, wie sich der Zugang zu Informationen
über Erste Hilfe im WWW gestaltet und wie die Webseiten strukturiert sind. Neben dem
Informationsgehalt und seiner Qualität wurde auch die technische Umsetzung der WWW-Seiten
beurteilt. Drei lebensbedrohliche Situationen, Kreislaufstillstand beim Erwachsenen,
Fremdkörperaspiration beim Kind und starke Blutung nach einer Verletzung wurden als
Stichworte in die Suchmaschinenfenster eingegeben. Die Suche über drei Suchdienste:
Google, Excite und Lycos, ergab insgesamt 4842 Treffer. Zur Auswertung wurden pro
Thema und Suchmaschine jeweils 50 Treffer herangezogen. Nach Aussortieren der mehrfachen
Treffer verblieben für die Analyse 191 WWW-Adressen. Die Bewertung erfolgte nach Noten
von 1 (inhaltlich richtig und für den Laien verständlich) bis 6 (falsche oder fehlende
Information). Die gefundenen Informationen wurden inhaltlich mit den aktuellen Leitlinien
der American Heart Association und des International Liaison Committee on Resusciation
für Cardiopulmonale Reanimation durch Ersthelfer und mit den Empfehlungen des Deutschen
Roten Kreuzes für „Erste Hilfe” verglichen. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass
aufgrund der hohen Trefferanzahl zu den o. g. Themen, die Auswahl der „richtig” -
informativen Seite dem Zufall überlassen bleibt. Viele Seiten bieten lediglich eingeschränkte
bis mangelhafte Informationen, ein Teil der getesteten Seiten jedoch auch korrekte
Information über die lebensbedrohlichen Notfälle, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Auch diese können insgesamt nur als Ergänzung der Laienausbildung in der Ersten Hilfe
angesehen werden. Die Internetinformationen erfüllen nur eine unterstützende Funktion
und können eine praktische Übung der Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht ersetzen.
Abstract
The number of internet users has been increasing rapidly over the last few years.
As in other sciences, the Web has become an important source of information in medicine.
We have analyzed the accessibility of first-aid information on the WWW as well as
the structure of the relevant sites. In addition to the material available and its
quality, we have also discussed the technical dimension of the websites. The data
of the survey has been gathered by searching three engines (www.google.de , www.excite.de , and www.lycos.de ) for three exemplary life-threatening situations, using the keywords: „cardiac arrest
in adults”, „foreign-body-aspiration in children”, and „severe bleedings after a trauma”.
From the resulting 4842 hits, we chose 50 sites per keyword and search engine. After
eliminating multiple hits, 191 sites has been left and, by using a set of criteria
based on the guidelines of the American Heart Association and the International Liaison
Committee on Resuscitation for CPR, and the standards of the German Red Cross for
first-aid-education, were graded from 1 (accurate and clearly understandable) to 6
(non-satisfactory, incorrect or incomplete). The results of our study clearly reveal
that, due to the large number of sites available on first-aid on the WWW, it remains
a matter of chance if one hits a more or a less instructional site. The majority of
the sites provided only poor or limited information, while a smaller number of sites
put forward accurate - even if not necessarily fully comprehensive - instruction on
how to behave in life-threatening emergency situations. We come to the conclusion
that even the superior sites in our survey can not replace the practical training
of non-professionals in first-aid procedures but merely serve as an additional source
of information.
Schlüsselwörter
Notfallmedizin - Internet - Erste Hilfe - Laienausbildung
Key words
Emergency medicine - internet - first-aid - non-professionals education
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Dr. med. Justyna Swol-Ben
Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg
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