deutsch
Ultraschallköpfe stellen Medizinprodukte dar, die sich je nach Anwendungsart und dem
sich daraus ergebenden Risiko in unkritische, semikritische und kritische Medizinprodukte
einstufen lassen [1]. Als unkritische Medizinprodukte können diejenigen Schallköpfe angesehen werden,
die lediglich mit intakter Haut in Berührung kommen, wie z. B. abdominale Schallköpfe
oder Mammaschallköpfe. Als semikritische Medizinprodukte lassen sich diejenigen Schallköpfe
einstufen, die mit Schleimhaut oder krankhaft veränderter Haut in Berührung kommen.
Hierzu gehören die transösophagealen, transvesikalen, transvaginalen, transrektalen
und perinealen Sonden. Zu den kritischen Medizinprodukten können diejenigen Schallköpfe
gezählt werden, die mit Blut, inneren Geweben oder Organen in Kontakt kommen, wie
dies bei den intraoperativ eingesetzten Sonden der Fall ist.
Unter ungünstigen Umständen können Ultraschallsonden mit Krankheitserregern (z. B.
MRSA, HBV, HCV, HIV, Herpesviren) kontaminiert werden und stellen dann eine nicht
zu unterschätzende Infektionsquelle dar. Deshalb sind eine fachgerechte Handhabung
sowie Reinigung und Desinfektion der Sonden unerlässlich. Je nach Anwendungsgebiet
ist eine unterschiedliche Aufbereitung der Sonden zu berücksichtigen. Für Schallköpfe,
die zu den unkritischen Medizinprodukten gezählt werden, sind eine Reinigung mit Entfernung
von Ultraschallgelrückständen nach der vorhergehenden Untersuchung und eine Wischdesinfektion
(z. B. mit Schaumspray) ausreichend.
Semikritische Medizinprodukte, wie z. B. transvaginale oder perineale Schallsonden
[2], sollten grundsätzlich vor dem Einsatz mit einer geeigneten Schutzhülle überzogen
werden. Eine Latexunverträglichkeit ist vor der Untersuchung auszuschließen. Nach
Beendigung der Untersuchung ist die Schutzhülle zu entsorgen und eine Reinigung und
Desinfektion des Schallkopfes sind durchzuführen. Das verwendete Desinfektionsmittel
muss dabei einerseits viruswirksam, andererseits aber auch materialverträglich sein
(Cave: Verschleiß der Schallkopfmembran durch ungeeignetes alkoholisches Desinfektionsmittel).
Rupturiert die Schutzhülle während der Untersuchung, ist die Schallsonde dem direkten
Kontakt mit Sekret oder ggf. auch Blut ausgesetzt und bedarf dann einer besonders
sorgfältigen Reinigung und anschließenden Desinfektion, wobei insbesondere auf eine
ausreichende Einwirkdauer des Desinfektionsmittels zu achten ist. Grobe Verschmutzungen
des Medizinproduktes sollen unmittelbar nach Anwendung mit einem Einwegtuch entfernt
werden. Vor allem ist das Antrocknen von Blut zu vermeiden.
Für intraoperativ eingesetzte Sonden (= kritische Medizinprodukte), die z. B. mit
inneren Organen im Bauchraum in Kontakt kommen, gelten entsprechende Reinigungs- und
Desinfektionsvorschriften. Vor dem Einsatz müssen hier in jedem Fall Schallsonde und
zuführendes Kabel mit einer ausreichend langen sterilen Schutzhülle überzogen werden.
Nach dem Eingriff ist der Überzug dann wiederum zu entsorgen und der Schallkopf ist
zu reinigen und desinfizieren.
Die Verkehrsfähigkeit eines wiederverwendbaren Medizinproduktes schließt ein, dass
jeder Hersteller verpflichtet ist, Angaben zur Aufbereitung einschließlich Reinigung
und Desinfektion zur Verfügung zu stellen. Dies bedeutet, dass jede Ultraschallgerätefirma
eine detaillierte Übersicht über die für die jeweiligen Schallköpfe freigegebenen
Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen muss. Üblicherweise finden sich Hinweise
zur Pflege und Reinigung von Schallköpfen in der Gebrauchsanweisung des Ultraschallgerätes.
Sofern dies nicht der Fall ist, muss beim Ultraschallgerätehersteller eine schriftliche
Anwendungsfreigabe angefordert werden.
Von den Ultraschallgeräteherstellern und Desinfektionsmittelanbietern werden insbesondere
Instrumentendesinfektionsmittel auf der Basis von Glutaraldehyd, Aldehyden und quaternären
Verbindungen favorisiert, was mehr an die Materialverträglichkeit als an die Wirksamkeit
gegen Erreger geknüpft ist, denn von den vorgeschlagenen Desinfektionsmitteln sind
nicht alle auf ihre Wirksamkeit gegen Viren geprüft. Dieser Wirkungsnachweis ist aber
für alle Schallköpfe erforderlich, die in Körperhöhlen eingesetzt werden, wo eine
pathogene Viruslast vorliegen kann - unabhängig davon, ob mit Schutzhülle gearbeitet
wird oder nicht [3].
Weitere Informationen zum Thema „Medizinprodukte” sind in der Richtlinie für Krankenhaushygiene
und Infektionsprävention des Robert Koch-Instituts (Abschnitt: Anforderungen an die
Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten [1]), den Internet-Krankenhaushygieneseiten des Robert Koch-Instituts [4] und der Medizinproduktebetreiberverordnung [5] zu finden.
english
Transducers are medical products that are categorized as uncritical, semicritical
and critical, depending on their applications and perceived risks [1]. Uncritical medical products are transducers that solely come in contact with the
intact skin, such as transducers used for sonography of the abdomen or breast. Semicritical
medical products are transducers that come in contact with mucosal membranes or diseased
skin, comprising transducers used for transesophageal, transvesical, transvaginal,
transrectal and perineal sonography. Critical medical products are transducers that
come in contact with blood, internal tissues or organs, such as transducers used for
intraoperative sonography.
Under the most unfavorable circumstances, sonographic transducers can become contaminated
with pathogenic agents (e. g., MRSA, HBV, HCV, HIV, Herpes viruses) and turn into
a not to be underrated source of infection. For this reason, correct handling as well
as cleaning and disinfection of the transducers are indispensable. Depending on the
application, the recommended handling of the transducers differs. Transducers counted
to the uncritical medical products are adequately cleaned by removal of the applied
ultrasound gel with subsequent wipe disinfection (e. g., foam spray).
Transducers counted to the semicritical medical products, such as transvaginal or
perineal transducers [2], should be exclusively used after a suitable cover has been applied. A Latex® allergy
must be excluded before the examination. The cover is to be disposed after completion
of the examination and the transducer itself cleaned and disinfected. The disinfecting
agent must be antiviral but also compatible with the material (caution: damage to
the transducer membrane when using an unsuited alcoholic disinfecting agent).
In case of rupture of the protecting cover during the examination, the transducer
is considered contaminated with secretion or even blood and must be thoroughly cleaned
with subsequent disinfection, whereby ample contact time must be allowed for the disinfecting
agent. Coarse contamination of the transducer should be removed with disposable tissue.
Above all, dried blood spots should be avoided.
Intraoperatively used transducers (= critical medical products), which, for instance,
come in contact with abdominal organs, are subject to applicable rules and regulation
for cleaning and disinfection. Before each use, an adequately long sterile cover must
be placed over the transducer and connecting cable. When the examination is completed,
the cover is removed and discarded, and the transducer cleaned and disinfected.
The applicability of a reusable medical product implies that each manufacturer is
obligated to provide care instruction, including formulated instructions for cleaning
and disinfection. This entails that each manufacturer of sonographic equipment must
make available a detailed summary of the appropriate disinfectants suitable for the
respective transducers. Customarily, recommendations for care and cleaning of the
transducers can be found in the manual that comes with the sonographic unit. In the
absence of such a manual, a written request should be sent to the manufacturer of
the sonographic equipment.
Sonographic equipment manufacturers and disinfectant producers prefer disinfecting
agents for instruments that are based on glutaraldehyde, aldehydes and quaternary
agents, mostly for reason of material compatibility rather than their anti-infective
effectiveness. Most recommended disinfectants are not tested for antiviral properties,
but this is obligatory when applied to transducers that enter a body cavity potentially
harboring a virus load - regardless whether the work is done with protective cover
[3].
Further information about the topic “medical products” can be found in the guidelines
for hospital hygiene and infection prevention published by the Robert Koch Institute
(Section: Required Hygienic Standards for Medical Products [1]), the website of the Robert Koch Institute for hospital hygiene control [4] and the Rules and Regulation for Medical Products Distributors [5].