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DOI: 10.1055/s-2004-815696
In eigener Sache
To our ReadersPublication History
Publication Date:
19 January 2004 (online)
Am 1. 1. 2004 trat das im parteiübergreifenden Konsens verabschiedete Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz in Kraft. Das Wortungetüm allein lässt nichts Gutes erwarten. Bereits im vergangenen Jahr sind durch das neue Vergütungssystem erhebliche Turbulenzen in der Krankenhauslandschaft entstanden; das DRG-System hat und wird für viel Unruhe, mancherorts auch für Frustration sorgen, andererseits entstehen durch erhöhte Transparenz auch neue Chancen. Was auch immer im Detail kommen wird, eines ist gewiss: Das gesamte Gesundheitssystem wird sich in rasantem Tempo verändern. Viele Entwicklungen sind schon voll im Gange: Krankenhäuser fusionieren, verändern ihr Angebotsprofil, gehen Kooperationen mit niedergelassenen Praxen ein, andere werden sich vom „Markt” verabschieden. Auch die internen Strukturen wandeln sich mit großer Geschwindigkeit: interdisziplinäre Einheiten werden gebildet, fachübergreifende Versorgungsstrukturen aufgebaut, Patientenpfade entwickelt, Operationseinheiten reorganisiert, Patientenströme geleitet.
Was hat unser Fach Anästhesie mit all dem zu tun? Als typisches Querschnittsfach sehr viel!
Das Fachgebiet Anästhesiologie ist mit seinen 4 Säulen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie mit fast allen Disziplinen eines Krankenhauses vernetzt und auch in den ambulanten Versorgungsstrukturen präsent. Innerhalb dieser Vernetzung kann es bremsend (was töricht wäre) oder fördernd wirken. Durch seine traditionelle Querschnittsfunktion und seine in vielen Jahren geübte Teamorientierung ist unser Fach bestens geeignet, die Veränderungsprozesse der Zukunft mitzugestalten. Vieles, was jetzt gefordert wird, ist unserem Fach nicht fremd: interdisziplinäres Denken, perioperative Risikoerfassung, exakte Dokumentation, straffe Organisation, Etablierung von Qualitäts- und Riskmanagementprogrammen und nicht zuletzt eine gute Fort- und Weiterbildung. Prinzipiell ist unser Fachgebiet also gut aufgestellt, wird aber die notwendigen Veränderungen mutig und mit vielen neuen Ideen anpacken müssen. „Qualität durch Kompetenz”, das Motto des diesjährigen DAC kann uns bei den anstehenden Veränderungsprozessen als Leitlinie dienen.
Was hat AINS damit zu tun?
Die Fachzeitschriften spielen im kontinuierlichen Qualitätsprozess einerseits und bei den Veränderungen in der Medizin - dessen was wir Fortschritt nennen - eine große Rolle, denn sie sind weiterhin das Rückgrat für die Wissensvermittlung in der Medizin, sie bleiben für die Kompetenz des Einzelnen in seinem Beruf unabdingbar. Auch die „Print-Medien” werden sich wandeln, auch AINS wird sich weiterentwickeln und mit den Anforderungen der Leser mitgehen. Die schriftführenden Herausgeber möchten Sie auffordern, sich aktiv an diesem Prozess der nächsten Jahre zu beteiligen. 2004 wird ein bewegtes Jahr, mit Chancen und Risiken, sicher auch mit manchen Härten. Wir wünschen im Namen aller Mitherausgeber und des Verlages ein erfolgreiches und glückliches Neues Jahr!
H. A. Adams
G. Hempelmann
C. Krier
J. Schulte am Esch