Sprache · Stimme · Gehör 2004; 28(2): 95-102
DOI: 10.1055/s-2004-819000
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommunikationsförderung nach Hörgeräteversorgung bei Erwachsenen

Communication Training with Adults after Hearing Aid FittingH. Seidler1 , B. Seidler-Fallböhmer1
  • 1
Further Information

Publication History

Publication Date:
16 June 2004 (online)

Zusammenfassung

Obwohl die Hörgerätetechnologie auf einem hohen Stand ist, ist die Versorgung der Schwerhörigen nicht optimal. Ursache hierfür ist für viele Hörgeschädigte die fehlende Vermittlung von Kommunikationskompetenz. Untersucht wurden 38 Patienten, die nach der Hörgeräteversorgung ein audiotherapeutisches Konzept durchliefen. Von der Hörgeräteverordnung bis zur Audiotherapie vergingen durchschnittlich 58 Tage. 91 % der Probanden bewerteten die Audiotherapie positiv. Als wichtigster Teil der Audiotherapie wurde das psychosoziale Befähigungstraining und die Bewältigung der Hörschädigung eingestuft. Bei der Befragung gaben 35 (94 %) eine deutliche bessere Verarbeitungsstrategie der Hörschädigung nach der Audiotherapie an. Mit Hilfe der Audiotherapie wird eine wesentliche Lücke in der ambulanten Versorgung von Hörgeschädigten geschlossen.

Abstract

Although hearing aid technology has reached a high level of sophistication rehabilitation with hearing aids is far from being perfect. The major reason for this is the lack of training of communication abilities. 38 patients were evaluated after having passed a communication training (audiotherapy) programme. After hearing aid fitting was completed it took 58 days on average before communication training could be started. 91 % of the patients have assessed the communication programme as very helpful. It turns out that training of communication abilities and psychosocial coping were the most important factors. About 94 % of the patients experienced a significant improvement of coping abilities. Communication training programmes are able to bridge a gap in ambulant care of the hearing impaired.

Literatur

  • 1 Jo B. BAR (Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation): 3. Bundeskongress für Rehabilitation, Perspektiven des Wandels in der Rehabilitation. 1999
  • 2 von Beethoven L. Heiligenstädter Testament. 1801
  • 3 Bühler H, Fritz G. Linguistik I. Max Niemeyer Tübingen; 1977
  • 4 Brauckmann K. Das Jenaer Verfahren.  Deutsche Sonderschule. 1934;  2 34-42
  • 5 Breiner H L. Erarbeitung der äußeren Seite der Sprache und kommunikative Hilfsmittel. In Jussen H Pädagogik der Gehörlosen und Schwerhörigen. Carl Marhold, Berlin Handbuch der Sonderpädagogik Band 3. 1982
  • 6 Bundesanzeiger. Heil- und Hilfmittelrichtlinien Nr. 101 1995
  • 7 Regenspurger O. Rehabilitation Schwerhöriger, Ertaubter und Gehörloser. Internationale Tagung vom 20. April bis 24. April 1989 in Bad Berleburg Druckerei Benner. Bad Berleburg; 1989
  • 8 Seidler H. Schwerhörigkeit, Ursachen. Diagnostik, Therapie. Hörgeräteversorgung Kaden, Heidelberg; 1996
  • 9 Seidler H. Neue Wege der ambulanten Rehabilitation von erwachsenen Hörgeschädigten - auditives Kommunikationstraining HNO Praxis heute. Berlin Heidelberg; Springer 2002 21: 177-197
  • 10 Sohn W. Schwerhörigkeit in Deutschland. DSB Report 3/2000 Solingen; 1999

Dr. med. Harald Seidler

Stummstr. 1

66538 Neunkirchen/Saar

Email: DSBOVNK@aol.com

    >