Die pulmonale Echinokokkose wird zumeist durch das Finnenstadium von Echinococcus granulosus hervorgerufen, der Mensch ist hierbei Zwischenwirt.
Alle Fälle mit Echinokokkuszysten, die an der Abteilung für Pathologie der Ruhr-Universität
in den Jahren 1990–2002 untersucht wurden, standen für eine Auswertung zur Verfügung.
Bei allen pulmonalen Formen wurden zusätzlich die Krankenakten ausgewertet.
Insgesamt fanden sich 33 Patienten mit 49 Zysten. Hiervon waren 27 (55,1%) in der
Leber, 12 (24,5%) in der Lunge und 10 (20,4%) anderweitig lokalisiert. Die 9 Patienten
mit pulmonalen Zysten stammten aus Jugoslawien (3), der Türkei (2), Afghanistan (2),
Kasachstan (1) und Peru (1). Die Alterspanne betrug 15 bis 53 Jahre. Die maximale
Beschwerdedauer lag bei 7 Jahren. Die Größe der Zysten schwankte zwischen 2,5 und
10cm Durchmesser. Bei 6 Patienten fand sich 1, dreimal lagen jeweils 2 Zysten vor.
Das radiologische Bild bestand in glatt begrenzten Zysten, einem gekammerten rundlichen
Infiltrat bzw. einem soliden Herd. Chirurgisch wurden Lappenresektionen (4) bzw. Keilexzisionen
oder Enukleationen (8) vorgenommen. Die Zysten waren in 5 Fällen rupturiert, einmal
lag zusätzlich eine bronchiale Blutung vor. In allen Fällen handelte es sich histologisch
um Echinococcus-granulosus-Zysten.
Die neueren bildgebenden Verfahren erlauben eine präzise Diagnostik. Therapeutisch
ist eine operative Sanierung anzustreben, da die Chemotherapie nur eingeschränkte
Erfolgsaussichten besitzt.