Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - P3528
DOI: 10.1055/s-2004-819785

Intuitive Gesprächsführung in der Psychosomatik

A Drees 1
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Im Rahmen intuitiver Gespräche werden gewohnte Denkmuster zurückgestellt, um bildsprachliche Schilderungen und das Erzählen von Geschichten zu ermöglichen. Das beinhaltet ein Erweitern von ursachenzentrierten Suchbewegungen durch Einstellungen, mit denen sich Neugier, Interesse und Sinn-Horizonte des Erlebens entfalten lassen. Die sprachliche Orientierung intuitiver Kommunikation lässt sich vergleichen mit kreativen Behandlungsmethoden. Wenn wir dem Klang eines Wortes lauschen, hierbei auf unsere Befindlichkeit achten und aufsteigenden Bildern und Geschichten in uns Raum geben, finden wir Zugang zur sinnlichen Qualität des Gesagten und zu den kreativen Ressourcen des Gesprächspartners. Patienten können mithilfe von freien Phantasien ihre gesunden und kreativen Anteile mobilisieren. So lassen sich psychosomatische Patienten motivieren, ihre körperlichen Beschwerden in Phantasiebilder umzuwandeln, indem sie erleben, wie sich damit ihre körperlichen Symptome verringern lassen. In therapeutischen und Supervisionsgruppen können intuitive Gesprächsformen erprobt und im Rollenspiel trainiert werden. Das Wahrnehmen körperlich sinnlicher Ausdrucksformen, das „Wie“ des Sprechens sowie das Erleben wechselnder Stimmungen werden im Gruppenprozess eingeübt.