Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - P3653
DOI: 10.1055/s-2004-819815

Bewertung der Strukturqualität von Rehakliniken (Indikationsbereich Psychosomatik)

S Kawski 1, U Koch 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie

Im Jahr 2000 wurde mit den Entwicklungsarbeiten für ein Qualitätssicherungsprogramm der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in der medizinischen Rehabilitation (kurz: QS-Reha-Verfahren) begonnen, das sich in der Regel an Einrichtungen richtet, die federführend durch die GKV belegt werden. Konzeptionell basiert das QS-Reha-Verfahren teilweise auf Vorläuferprojekten von Einzelkliniken und Krankenkassen und – unter Wahrung der Besonderheiten der medizinischen Rehabilitation bei Patienten der GKV – Erfahrungen aus dem Qualitätssicherungsprogramm der Rentenversicherer. Als Ergebnis der Prüfung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität einschließlich der Patientenzufriedenheit wird den beteiligten Kliniken ein klinikvergleichendes „Qualitätsprofil“ zurückgemeldet.

Dieses allgemeine Schema der Qualitätsprüfung wird indikationsspezifisch durch Expertengruppen ausgestaltet. Für den Indikationsbereich „Psychosomatische Erkrankungen“ führte das Hamburger Institut für Medizinische Psychologie diese Anpassungen im Jahr 2002 durch, hierauf folgte im Jahr 2003 eine Erprobung der Verfahren in 11 freiwillig beteiligten Kliniken, ab 2004 ist die routinemäßige Umsetzung geplant.

Zur Bewertung der Strukturqualität psychosomatischer Einrichtungen wurden ein Dokumentationsbogen und ein Anforderungskatalog entwickelt – in Anlehnung an entsprechende Vorarbeiten der Freiburger Abteilung für Qualitätsmanagement und Sozialmedizin für somatische Indikationsbereiche: Expertengestützt definierte indikationsspezifische „Basiskriterien der Strukturqualität“ benennen Mindestanforderungen, die als unumgänglich für die Durchführung einer qualitativ hochwertigen Rehabilitation gesehen werden. Für eine optimierte Einweisungssteuerung werden zusätzlich „Zuweisungskriterien“ erfragt. Die klinkvergleichenden Rückmeldungen teilen den Einrichtungen (auf Basis der Eigenangaben in den Dokumentationsbögen) den Erfüllungsgrad der Anforderungen mit.

Die Ergebnisse der Pilotphase mit 11 beteiligten Kliniken demonstrierten die grundsätzliche Eignung des Verfahrens für die Bewertung der Strukturqualität in Rehabilitationskliniken für psychosomatische Erkrankungen. Anhand der Daten von 11 freiwillig einbezogenen Kliniken lassen sich für einige Teilbereiche der Strukturqualität deutliche Unterschiede der strukturellen Ausstattung aufzeigen.