Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - P3633
DOI: 10.1055/s-2004-819826

Entwicklung und Umsetzung von psychosomatischen Behandlungsangeboten im Rahmen stationärer orthopädischer Schmerztherapie

K Krause 1, K Pöhlmann 1, U Ettrich 2, KP Günther 2, V Köllner 1
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Uniklinik Dresden
  • 2Klinik für Orthopädie, Universitätsklinikum der TU Dresden

Seit Januar 2003 bietet die Orthopädische Klinik des Universitätsklinikums Dresden für Schmerzpatienten einen stationären Aufenthalt von 12 Tagen an. Ein wesentliches Ziel stellt die umfassende Betreuung der Rückenschmerzpatienten durch ein interdisziplinäres Behandlungsteam von Orthopäden, Psychosomatikern und Physiotherapeuten dar. In diesem Rahmen sollte neben der regulären konsiliarischen Betreuung eine psychosomatische Kurzintervention eingebunden werden. Es ergibt sich die Frage, inwieweit diese Kurzintervention in das bisherige Behandlungssetting eingepasst werden kann und wie eine Mitarbeit des Teams und die Akzeptanz der Patienten erreicht werden könnte.

Die Intervention erstreckt sich über vier Sitzungen im Gruppensetting. Ziel der Stunden ist zum Einen die Edukation der Patienten über Zusammenhänge von Schmerz und Psyche sowie die Risikofaktoren der Chronifizierung von Rückenschmerzen. Zum anderen werden verschiedene Schmerzbewältigungsstrategien und Alltagsaktivitäten sowie deren Nutzen oder Schaden beim Umgang mit der Erkrankung thematisiert. Die Patienten erarbeiten dann eigene günstige Strategien und bereiten in der Gruppe deren Umsetzung in den Alltag vor. Nach drei Monaten werden die Patienten nach dem Anstreben und Erreichen gesetzter Ziele befragt und erhalten bei Bedarf weitere Unterstützung und Hilfestellung.

Erste Evaluationsergebnisse (Veränderung des Schmerzerlebens und der psychischen Befindlichkeit – Skalen der DGSS) weisen darauf hin, dass die Patienten die Kurzintervention als sehr nützlich einschätzen. Die intensivere psychosomatische Betreuung der Patienten wird auch weiterhin auf Wunsch der orthopädischen Kollegen fortgesetzt. In dem Poster soll ein Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Behandlungssettings gegeben sowie erste Evaluationsergebnisse vorgestellt werden.