Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - P3562
DOI: 10.1055/s-2004-819872

Geschlechterunterschiede in der OPD (operationalisierten psychodynamischen Diagnostik) bei Patienten einer psychosomatischen Universitätspoliklinik

G Schneider 1, S Schmitz-Moormann 1, G Heuft 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster

Fragestellung: Bilden sich bei Patienten der Ambulanz einer Psychosomatischen Universitätsklinik Geschlechterunterschiede in der OPD (operationalisierten psychodynamischen Diagnostik) ab? Methodik: Bei allen Patienten der Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster werden routinemäßig die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD), der Beeinträchtigungsschwerescore (BSS) sowie ICD-10-Diagnosen erhoben. Die Daten von 2739 Patienten (951 Männer, 1788 Frauen), die von insgesamt 14 Diagnostikern (7 Männer, 7 Frauen) untersucht worden waren, wurden hypothesengeleitet auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin ausgewertet. Ergebnisse: Es fanden sich signifikante Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Patienten auf der Beziehungs- und Konfliktachse, nicht jedoch auf der Strukturachse der OPD. Auch fanden sich signifikante Unterschiede zwischen der OPD-Einschätzung männlicher und weiblicher Diagnostiker. Diskutiert wird, ob die ermittelten Unterschiede echte Unterschiede auf Seiten der Patienten oder eine unterschiedliche geschlechtsspezifische Wahrnehmung seitens der Diagnostiker widerspiegeln.