Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - P3553
DOI: 10.1055/s-2004-819884

Fibromyalgie-Behandlungsstudie: Vergleich von VT- und Körpertherapie (KT) ergab keine signifikanten Unterschiede

A von Arnim 1
  • 1Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie

Ausgangspunkt der an der Universität Erlangen durchgeführten Vergleichsstudie war der Versuch, verbesserte Therapieoptionen für diese schwierig zu rekrutierende und zu behandelnde Gruppe von chronischen, meist älteren Schmerzpatientinnen zu finden. In einer differenziellen, prospektiv-kontrollierten Vergleichsstudie wurden insgesamt 14 Pat. (2 Abbrecher; Kontrollgruppe mit konventioneller Therapie: 5 Pat.) zwischen 39 und 67J. mit 2 Std. amb. Gruppentherapie (VT vs. KT) ½ Jahr behandelt, die durchschnittlich 23J. an Fibromyalgie litten. VT: Schmerzbewältigungsprogramm nach Basler und Kröner-Herwig, KT: Tanztherapie plus funktionelle Entspannung. Evaluationsinstrumente: Tiefenpsychologisches Erstinterview, MSBA (Mainzer Strukturierte Biographische Anamnese für Schmerzpatienten), Skid I und II, Psychometrie zu Schmerzbelastung, Lebensqualität und Körper-Bild: PDI, CSQ, FKB 20, HADS-D, SF-36, SCL-90. Zusätzlich Befragungen über die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens sowie Selbst- und Fremdeinschätzungen zu Therapiewirkfaktoren. Die psychometrische Auswertung: Der Prä-post-Vergleich ergab in Einzelbereichen signifikante Verbesserungen, dabei zeigten sich insgesamt keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen, obwohl verschiedenläufige Trends in Einzelbereichen erkennbar waren, die im Vortag dargestellt und diskutiert werden sollen. Insgesamt handelt es sich jedoch bei der geringen Stichprobe und der großen Zahl der Items nur um tendenzielle Aussagen, wobei die Befunde in der Jahreskatamnense sich als stabil erwiesen. Zusätzliche Therapeutenbefragungen zu Basisverhaltensweisen der Patienten (Nachfrage, Mitarbeit, Offenheit, Erproben) sowie die Selbsteinschätzung von Patienten zu unspezifischen und spezifischen Wirkfaktoren für den Therapieerfolg ergaben, dass in beiden Gruppen Patientinnen von der Therapie profitieren konnten, der Anteil an erfolgreichen Patientinnen erwies sich als ähnlich groß wie in vergleichbaren Studien.