Vergleich teil- und vollstationärer Psychotherapie in der Behandlung von Borderline-Patienten

Ziel: Ziel unserer Analyse ist die Überprüfung von möglichen differenziellen Effekten von teil- und vollstationärer Psychotherapie in der Behandlung von Borderline-Patienten. Bei einem früheren Vergleich beider Behandlungssettings konnten wir keine signifikanten Unterschiede des Behandlungsresultats in Abhängigkeit vom Behandlungsmodus bei depressiven Störungen ermitteln. Unterschiede waren abhängig von der Komorbidität (d.h. von der Zusatzdiagnose einer Persönlichkeitsstörung) einerseits und der Qualität der therapeutischen Arbeitsbeziehung andererseits.

Stichprobe: Verglichen werden 35 Patienten der Psychotherapeutischen Abteilung der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel (PTA/vollstationär) und 32 Patienten der Psychotherapeutischen Tagesklinik (PTK), welche als Hauptdiagnose eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung (F60.31 und F60.30) erhielten. Komorbidität und Ausgangswerte in den verschiedenen psychologischen Tests (Fremd- und Eigenbewertung) unterscheiden sich mehrheitlich nicht voneinander. Die tagesklinische Stichprobe besteht allerdings zu einem größeren Anteil aus männlichen Patienten als auf der PTA (20% vs. 3%). Dieser Unterschied wird bei den Auswertungen systematisch mit einbezogen.

Methode: Die Symptome/Probleme der Patienten wurden mittels des PSKB (psychosozialkommunikativer Befund nach Rudolf, 1981) und der SCL-90, die Qualität der herapeutischen Arbeitsbeziehung mittels dem TAB (Rudolf, 1991) erhoben. Letzteren beantworten sowohl Patienten als auch Therapeuten. Alle Fragebögen wurden bei Ein- und Austritt ausgefüllt. Die Therapeuten bewerteten das Ausmaß der Beeinträchtigung mittels des Beeinträchtigungsschwerescore (BSS) und führten eine Initialdiagnostik mit der operationaliserten psychodynamischen Diagnostik (OPD) durch.

Ergebnisse: Erste Auswertungen deuten darauf hin, dass die teilstationäre Behandlung der ganzstationären Behandlung bezüglich des Behandlungsergebnisses vergleichbar ist. Im Vortrag werden wir ein Modell präsentieren, welches die settingspezifischen unterschiedlichen Mechanismen, welche zu den vergleichbaren Resultaten führen, empirisch aufklärt.

Key words

Borderline - differenzielle Effekte - settingspezifische Mechanismen - teilstationäre Psychotherapie - vollstationäre Psychotherapie