Ziel der prospektiven Studie war es, nach 5-jährigem Follow-up die Bedeutung klinischer
und genetischer Parameter für den Verlauf von Kopf-Hals- Tumorerkrankungen darzustellen.
Zwischen 1994 und 1998 wurden 465 Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich
in die Studie eingeschlossen. 258 Patienten konnten nach kurativer Behandlung bis
zum erkrankungsbedingten Ausscheiden oder Erreichen des Studienendes nach 5 Jahren
betreut werden. Neben klinischen Parametern wie dem TNM-Stadium, dem histologischen
Grading, Alkohol- und Zigarettenkonsum wurden Gen-Polymorphismen in entgiftenden Enzymen
(Glutathion S-Transferasen, GST und Cytochrom P450, CYP), in immunregulierenden Zytokinen
(Tumor Nekrose Faktor, TNF) und Zellzyklus-regulierenden Proteinen (Cyclin D1) bestimmt.
Einen erwartet starken Einfluss auf das rezidivfreie Überleben hatte das initiale
Tumorstadium. Das histologische Grading des Tumorgewebes wies ebenfalls eine hoch
signifikante Beeinflussung auf (5 Jahre: G1=87%, G3=61%). Der Alkohol- und Zigarettenkonsum
sowie das Geschlecht der Patienten zeigte keinen signifikanten Einfluss auf das rezidivfreie
Überleben. Bei Vorliegen der Cyclin D1 Genvariation (CCND1 CC, p=0,003, HR=7,3) und
dem TNF Haplotypen B1D5 (p=0,043, HR=2,05) wurde das rezidivfreie Überleben signifikant
beeinflusst. Die Bedeutung sowohl klinischer wie auch endogener genetischer Faktoren
für den Verlauf der Kopf-Hals-Tumor Erkrankung kann nach den Ergebnissen der Studie
dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Kopf-Hals-Karzinom - Tumorprognose - genetische Risikofaktoren