Zur sicheren Diagnosestellung wird die polysomnographische Untersuchung an zwei aufeinanderfolgenden
            Nächten gefordert. So sollen Störungen des Schlafs aufgrund der ungewohnten Umgebung
            und der angelegten Meßinstrumente (sogenannter „First-Night-Effect“) durch Adaptation
            reduziert werden. Vor dem Hintergrund zunehmenden Kostendrucks und um Patienten mit
            auffälligen Befunden bereits in der zweiten Nacht einer Therapie zuzuführen, wird
            die zweite Untersuchungsnacht zunehmend in Frage gestellt. Methode: Bei 100 Patienten wurden jeweils Respiratory Disturbance Index (RDI) und Sauerstoff-(O2-)entsättigungen von zwei aufeinanderfolgenden Polysomnographie-Nächten miteinander
            verglichen. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Chi-Quadrat-Test. Ergebnisse: Bei einem RDI von unter 6 und zugleich weniger als 11 O2-Entsättigungen unter 90% in der ersten Nacht fanden sich auch in der zweiten Nacht
            keine Hinweise auf schlafbezogene Atmungsstörungen. In 18% aller Fälle mit pathologischem
            RDI bzw. erheblichen O2-Entsättigungen der ersten Nacht waren in der zweiten Nacht deutlich geringere pathologische
            Werte festzustellen; bei 12% hatte dies Auswirkungen auf die Therapiempfehlung (alle
            mit RDI von weniger als 38 in der ersten Nacht). Conclusio: Eine zweite Polysomnographie-Nacht
            zur Abklärung schlafbezogener Atmungsstörungen ist zu empfehlen: 1. Wenn in der ersten
            Nacht der RDI über 6 liegt oder mehr als 10 O2-Entsättigungen unter 90% auftreten (um falsch negative Befunde zu vermeiden). 2.
            Wenn der RDI mehr als 10 aber weniger als 40 beträgt (zur adäquaten Therapieindikation).
         
         
            
         Key words
         
            Polysomnographie - first-night-effect - schlafbezogene Atemstörungen